Schülerfehler in der schriftlichen Subtraktion - Beschreibung, Diagnose und Erklärung

Katja Huth

Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie, TU Dresden
Weberplatz 5, 01062 Dresden
E-Mail: huth-k@rcs.urz.tu-dresden.de

Ziel der Untersuchung war, Aussagen darüber zu gewinnen, inwieweit beobachtbare Schülerfehler in schriftlichen Subtraktionsaufgaben eine Diagnose zugrundeliegender unvollständig oder fehlerhaft beherrschter Subprozeduren ermöglichen. Den theoretischen Hintergrund lieferte hierbei Brown & VanLehns Repair-Theorie (1980).
Untersucht wurden 79 Schüler der 3. Klasse Dresdner Grundschulen. Sie erhielten 20 Subtraktionsaufgaben, die in Anlehnung an Gersters (1982) diagnostischen Test konstruiert waren. In den 20 Aufgaben wurde versucht, 16 identifizierte Schwierigkeitsmerkmale systematisch zu variieren.
Bei 24,5% (N=13) der Probanden, die mehr als 3 Aufgaben fehlerhaft bearbeiteten (N=53), war ein konsistentes Fehlermuster zu beobachten. Die Mehrzahl der Probanden (75,5%) zeigte jedoch Fehlermuster, die dadurch gekennzeichnet waren, daß einige Aufgaben mit einem bestimmten Schwierigkeitsmerkmal korrekt bearbeitet wurden, andere mit dem gleichen Schwierigkeitsmerkmal hingegen nicht. Beobachtet werden konnten hierbei unsystematische Fehler als auch verschiedene Fehlstrategien.
Die Ergebnisse zeigen, daß Fehlerquellen oftmals nicht aufgrund einer konsistenten falschen Bearbeitung diagnostiziert werden können. Die beobachteten unsystematischen Fehlermuster können dahingehend erklärt werden, daß eine bestimmte Subprozedur noch nicht sicher beherrscht wird.

Poster in der Gruppe Lernen, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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