Über das Seminar

Bei Staatsbesuchen und internationalen Veranstaltungen werden traditionell Geschenke überreicht. Auch die DDR hat über vier Jahrzehnte zahlreiche Geschenke aus dem östlichen Europa, Asien, dem Nahen Osten, Afrika, Nord- und Südamerika sowie Ozeanien erhalten. Die Gaben sind so vielfältig wie ihre Schenkenden, die von Regierungen und offiziellen Staatsvertretungen über kommunistische Parteien, in der DDR ausgebildete ausländische Studierende bis zu wissenschaftlichen Institutionen im Rahmen von Sonderausstellungen reichten.

Zahlreiche Geschenke befinden sich heute in der Sammlung des Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig. Die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen bildeten im Sommersemester 2021 den Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung „Staatsgeschenke im Sozialismus“ am Historischen Seminar der Universität Leipzig, die von Dr. Corinne Geering und Dr. Jürgen Dinkel in Kooperation mit dem Grassi Museum durchgeführt wurde. Die Studierenden recherchierten in den Museumssammlungen und in digitalisierten Archivbeständen zu den transnationalen Verflechtungen der DDR mit der Sowjetunion, Nordkorea, Palästina, Indien, Mozambique, Vietnam sowie Argentinien und Mexiko. Ihre Recherchen spürten vergangenen internationalen Solidaritäten während des Kalten Krieges nach und verfolgten ihre Spuren bis in die Gegenwart. Diese Geschichten werden auf dieser Webseite in insgesamt sieben von den Studierenden erstellten Timelines erzählt.

An der Lehrveranstaltung „Staatsgeschenke im Sozialismus“ wirkten zahlreiche Personen und Institutionen mit. Unser Dank gilt Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Völkerkundemuseen in Leipzig, Dresden und Herrnhut, und dem Kustos Dr. Frank Usbeck, für ihre stete Unterstützung und dafür, dass sie diese fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Universität und Museum möglich gemacht haben.

Am 16. Juli 2021 stellten wir die Ergebnisse des Seminars bei der Abschlussveranstaltung des Wissenschaftsfestivals „GLOBE21: Border-Crossing Solidarities“ im Paulinum der Universität Leipzig einer breiteren Öffentlichkeit vor. Wir danken Roman Krawielicki und Justus Wenke, den Koordinatoren des Wissenschaftsfestivals, für Ihre Unterstützung bei den Vorbereitungen dieser Veranstaltung.

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Während des Semesters haben im Seminar zahlreiche Expert:innen ihr Wissen und ihre Erfahrung mit den Studierenden geteilt. Wir sind ihnen sehr dankbar für die Unterstützung bei den Recherchen und die Einblicke in die kuratorische Praxis:

Dr. Friedrich von Bose, Leitung Forschung und Ausstellungen, Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen

Kevin Breß, Projektmanager von (Re)Inventing GRASSI 2023

Carolin Brugger, Direktorin des Deutsch-Mosambikanischen Kulturzentrum (CCMA) in Maputo

Kerstin Fuhrmann, wissenschaftliche Archivarin, Provenienzforschung, Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Dietmar Grundmann, Kustos der Sammlungen Südostasien und Ostasien, Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Dr. Clara Himmelheber, Kuratorin der Intervention „geschenkt! – die Gabe der Diplomatie“ im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln

Nikolai Krippner, leitender Sammlungsverwalter, Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Petra Martin, Kustodin Südostasien, Museum für Völkerkunde Dresden

Dr. Katrin Schaumburg, Kuratorin der Intervention „geschenkt! – die Gabe der Diplomatie“ im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln

Dr. Birgit Scheps-Bretschneider, Abteilungsleiterin Provenienzforschung und Restitution, Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig

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Dieser Webspace wird von der Universität Leipzig zur Verfügung gestellt. Wir danken Benjamin Eugster für die mediendidaktische und technische Beratung dieses Projekts.