Seminar: Konstruktion deutscher Wirklichkeit durch Sprache
Die
zentrale Frage des Seminars, deren gemeinsame Beantwortung versucht
werden soll, lautet, wie die Deutschen im geteilten Deutschland sich
selbst, die Menschen im anderen Teil Deutschlands und die beiden
deutschen Staaten bezeichnet haben, wie die Selbst- und
Fremdbezeichnungen heute aussehen und welche Vorstellungen von
Identität dadurch jeweils evoziert werden. Ausgangspunkt ist der
Gedanke, dass Sprache sowohl identifizierende als auch abgrenzende
Funktion haben kann. Erkenntnisse der Stereotypen- und
Vorurteilsforschung werden einbezogen. Die Bezeichnungen sollen v.a.
durch Interviews im Sinne einer Oral Language History ermittelt
werden. Theoretischer Hintergrund: Konstruktivistische
Wissenssoziologie. Methodische Grundlage: Oral History,
Gesprächslinguistik, Inhaltsanalyse.