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Wintersemester 2006/2007
Vorlesung:
Grundlagen der Textlinguistik
(A5)
Die Vorlesung
setzt sich mit dem Phänomen 'Text' auseinander, das seit der
pragmatischen Wende und der damit verbundenen Hinwendung zu Problemen
sprachlichen Handelns zu einem zentralen Gegenstand der Linguistik
geworden ist. Verschiedene Konzepte und Modelle der Beschreibung und
Bestimmung von 'Text' werden vorgestellt. Grundkategorien der
Textlinguistik wie 'Text', 'Textproduktion', 'Textsorte', 'Textmuster',
'Texttyp', 'Intertextualität' werden aufgezeigt.
Wissenschaftshistorische Aspekte und interdisziplinäre Beziehungen
werden berücksichtigt.
Proseminar:
Einführung in Textlinguistik und Stilistik (A5)
Das Seminar führt ein in Grundauffassungen und Grundbegriffe der
Textlinguistik und zeigt den jeweils gegebenen Zusammenhang zur
Stilistik als Teildisziplin der Textlinguistik. Literaturgrundlage
aller Seminarveranstaltungen ist Fix, Ulla; Poethe, Hannelore; Yos,
Gabriele: „Textlinguistik und Stilistik für Einsteiger. Ein
Lehr- und Arbeitsbuch“.
Hauptseminar:
Intertextualität – Intermedialität
(A5)
Intertextualität
erweist sich als eine zentrale Kategorie moderner Auseinandersetzung
mit den Phänomenen ,Text‘ und ,Textrezeption‘, die in
ihrem Facettenreichtum aber vage bleibt. Man begegnet ihr in
literaturwissenschaftlich oder semiotisch angelegten Untersuchungen
ebenso wie in linguistischen Arbeiten. Dort spielt die
Auseinandersetzung mit Intertextualität eine Rolle, wenn es um die
Klärung der Frage geht, was eigentlich ein Text sei.
Außerdem ist sie im Zusammenhang mit Problemen der Textanalyse
wichtig. In allen genannten Disziplinen, aber in jeweils verschiedener
Weise, wird auf Aspekte wechselseitiger Beziehungen zwischen Texten
oder zwischen Texten und Textmustern (Textsorten, Gattungen) Bezug
genommen. Zunehmend beschäftigt man sich im linguistischen Kontext
mit der Frage von Intertextualität und/oder Intermedialität,
wenn Texte und Textverbünde in den elektronischen Medien in den
Blick genommen werden. Aber auch außerhalb der elektronischen
Medien ist die Kategorie des ,Mediums‘ in der Diskussion, v. a.
wenn es um die Abgrenzung von Material, Werkzeug, Gattung und Text
geht. Diese Problemkreise sollen im Seminar theoretisch und an
Beispielanalysen erörtert werden.
Es ist dabei in Kauf zu nehmen, daß - aus Zeitgründen -
keine vollständige Bearbeitung der beiden Problemkreise
,Intertextualität‘ und ,Intermedialität‘
möglich ist. Es werden ausgewählte zentrale Probleme und
exemplarische Fragestellungen in Referaten behandelt. Vorschläge
dazu von den Studierenden sind erwünscht. Es ist möglich, im
Rahmen der Seminarthematik Hausarbeiten zu schreiben.
Hauptseminar: Das Prinzip
der Stillehren – Kann man gutes Schreiben theoretisch und
praktisch vermitteln? Seminar zu Ehren von Johann Christoph Adelung
(A5)
Am 10. September
1806 jährt sich der Todestag von Johann Christoph Adelung zum 250.
Male. Die Universität Leipzig hat Grund, sich Adelung verbunden zu
fühlen, da sich das Schaffen Adelungs, der als der wohl
bedeutendste Sprachwissenschaftler des 18. Jahrhunderts gilt, auch mit
Leipzig verbindet. Hier hat er an seinem berühmt gewordenen
Wörterbuch „Versuch eines vollständigen
grammatisch-kritischen Wörterbuches der hochdeutschen
Mundart“ gearbeitet. Ebenso sind viele wichtige
sprachwissenschaftliche Arbeiten hier entstanden. Auf das
Wörterbuch und die 1785 veröffentlichte große Arbeit
„Über den deutschen Styl“, die wie auch das
Wörterbuch von nachhaltigem Einfluss war, soll das Seminar
eingehen. Dabei ist es nicht gedacht als nur oder primär
historisch vorgehende Veranstaltung, sondern als ein Ort, wo man sich
der Quellen unseres heutigen Sprachbewusstseins versichert und zum
anderen und in erster Linie fragt, wie wir mit dem Anspruch Adelungs an
einen angemessenen Stil heute fertig werden. Die zunehmende und
nötige Debatte um Schreibkompetenz, um die Fähigkeit zu
angemessener Kommunikation fordert die Beschäftigung mit dem
Nutzen von Stillehren, mit vorhandenen und erstrebenswerten praktischen
Anweisungen zum guten Schreiben und guten Stil und deren theoretischer
Begründung heraus. Die gegenwärtige Debatte um „gutes
Deutsch“ soll im Seminar ins Zentrum rücken. Letzteres soll
Gegenstand der aktiven Arbeit der Studierenden sein. Außerdem
sollen bedeutende VertreterInnen der Germanistik, die anerkannte
Experten in diesen Fragen sind, in Vorträgen zu dem Problemkreis
Stellung nehmen. Es wird also einen Wechsel von Seminararbeit und
Vorträgen geben. Die Vorträge sollen sich als Höhepunkte
über das Semester verteilen und öffentlich sein.
Referate und Hausarbeiten sind möglich.
Kolloquium zur germanistischen Linguistik (A5)
Das Kolloquium
soll Studenten, die ihre Examensarbeit schreiben, Gelegenheit geben,
ihre Konzeption vorzustellen, einen Arbeits- oder Literaturbericht zu
geben und Probleme in der Diskussion zu vertiefen. Es kann auch genutzt
werden, um ein Thema für eine Abschlußarbeit zu finden.
Studenten, die sich auf ihre Abschlußprüfung vorbereiten,
erhalten die Möglichkeit, ihr Wissen in den behandelten Gebieten
zu vertiefen und offene Fragen zu diskutieren. Ein Beitrag wird von
jedem Teilnehmer erwartet. Das Programm wird in der ersten Sitzung
festgelegt.
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