1. Einleitung





- Spracherlaß von Louis XI (1461-1483).
- 1490 Verfügung Karls VIII
- 1510 Ordonnance de Louis XII
- 1533 Ordonnance de François Ier
- 1535 werden sie auch auf die Provence ausgedehnt.
- Ordonnance de Villers-Cotterêtes vom August 1539
Académie française - Accademia
della Crusca
1400 Geoffrey Chaucer (Dichter der Canterbury Tales ) gestorben.
1408-1416 Les Très Riches Heures der Brüder
Limburg für den Duc de Berry
1409 Le donait françois von John Barton, erste französische
Französischgrammatik,
1415 Wiederaufnahme des 100jährigen Krieges zwischen England
und Frankreich. Französische Niederlage in der Schlacht bei Azincourt.
1417-1435 Der italienische Humanist Leonardi Bruni übersetzt
die Politik des Aristoteles ins Italienische
1431 Inquisitionsprozess und Hinrichtung der Jeanne d'Arc, der Jungfrau
von Orleans, in Rouen
1431-65 François Villon (Französischer Balladendichter)
1434 Cosimo de Medici erringt die Stadtherrschaft in Florenz. Vollendung
der Florentiner Domkuppel durch Filippo Brunelleschi
1436 Ende des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich.
1438 - 1441 Grammatichetta von Leon Battista Alberti, in Libri
di famiglia, erste italienische Italienischgrammatik
1440 Friedrich III. deutscher König
1444 Cosimo de Medici gründet die Biblioteca Medicea Laurenziana in
Florenz
1444-46 Prokop Waldvogel lehrt in Avignon die Kunst des künstlichen
Schreibens
1452 Kaiserkrönung Friedrichs III. in Rom. Leonardo da Vinci
und Savonarola geboren
1452 Leon Battista Alberti: Über die Baukunst
1452-1454/55 Gutenberg druckt in Mainz seine 42-zeilige Bibel in einer
Auflage von ca. 180 Exemplaren
1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohamed II. (den Großen).
Flucht zahlreicher griechischer Gelehrter nach Italien
1454 Gutenberg druckt in Mainz Ablassbriefe mit deren Erlöß ein
Kreuzzug gegen die Türken finanziert werden soll
1459 Gründung der Platonischen Akademie in Florenz unter Cosimo
de Medici
1462 Mainz verliert die Stadfreiheit und wird erzbischöfliche
Stadt
1467 Arnold Pannartz und Konrad Sweynheym begründen in Subiaco
die erste Druckerei in Italien
1468 Johannes Gutenberg stirbt am 3. Februar in Mainz
1469 Erasmus von Rotterdam und Macchiavelli geboren
1474 Botticelli: Der Frühling. Michelangelo geboren
1483 Geburt Martin Luthers. Geburt Raffaels
1492 Entdeckung Amerikas. Erster Weltglobus des Martin Behaim in Nürnberg.
Einnahme Granadas beendet die spanische Reconquista; Gramática
de la lengua castellana von Antonio de Nebrija, erste spanische
Spanischgrammatik und erste gedruckte Grammatik einer romanischen Sprache,
Vertreibung der Juden aus Spanien. Leonardo da Vinci zeichnet eine
Flugmaschine.
1493 Friedrich III. stirbt; Maximilian I. von Habsburg ("Der
letzte Ritter"), seit 1486 deutscher König, tritt seine Nachfolge
an. Aufteilung der Neuen Welt zwischen Spanien und Portugal durch Schiedsspruch
Papst Alexanders VI.
1494 Sturz der Medici in Florenz. Erstes Auftreten der Syphilis in
Europa.
1497 Leonardo da Vinci: Das Abendmahl
1500 Geburt Karls V. Der portugiesische Seefahrer Pedro Caba landet
in Brasilien
(cf. <http://www.gutenberg.de/zeitleis.htm>, hier gekürzt
und integriert mit Daten zu Grammatiken)
Um 1400 |
Johannes Gensfleisch wird in Mainz im Hof zum
Gutenberg geboren und wohl am 24. Juni (Johannistag) in der Pfarrkirche
St. Christoph getauft. |
Um 1428 |
Aus Protest gegen die Steuerforderungen
des überwiegend aus Vertretern der Zünfte bestehenden
Rates verlassen zahlreiche Mitglieder der traditionellen Führungsschicht,
d.h. der patrizischen Familien, die Stadt, darunter auch Gutenberg
und die Familie Gensfleisch. |
1429-1434 |
Der genaue Aufenthalt Gutenbergs für diese
Jahre ist ungewiß. |
1436-1444 |
Gutenberg hält sich in
Straßburg auf |
1444 - 1448 |
Für diesen Zeitraum sind über Gutenbergs
Aufenthalt und seine Aktivitäten keine Nachrichten erhalten. |
1448 |
Gutenberg ist wieder nach Mainz zurückgekehrt
und nimmt auf Vermittlung seines Verwandten Arnold Gelthuß 150
Gulden Darlehen zu 5% Zinsen auf, die er wahrscheinlich zur weiteren
Vervollkommnung seiner Erfindung einsetzt. |
1450-1452 |
Der Mainzer Advokat Johannes Fust leiht Gutenberg
zunächst eine Summe von 800 Gulden für Gutenbergs kostspieliges
Projekt, das neben dem Aufbau einer Druckerwerkstatt auch für
die Einstellung lohnabhängiger Gehilfen beträchtliche
Geldsummen erfordert. Wohl bereits im Jahre 1452 beteiligt sich
Fust mit einer weiteren Zahlung von 800 Gulden als Teilhaber
an dem gemeinschaftlichen Unternehmen, oder, wie es in den Quellen
heißt, dem Werk der Bücher. |
1452-1454 |
Druck der 42-zeiligen Bibel in lateinischer
Sprache in einer geschätzten Auflage von ca. 180 Stück,
davon ca. 30 auf Pergament. Erste Exemplare werden in Form von
ungebunden gedruckten Faszikeln bereits im Herbst 1454 während
des Frankfurter Reichsstages von einem "wundersamen Mann" (vir
mirabilis) zum Verkauf angeboten, bei dem es sich womöglich
um Gutenberg selbst gehandelt hat. |
1454/55 |
In der Werkstatt Gutenbergs werden die 30-
bzw. 31-zeiligen sog. "zyprischen Ablaßbriefe" gedruckt,
deren Erlöß Papst Calixt III. zur Finanzierung eines
Kreuzzuges gegen die Türken auf Zypern verwenden möchte. |
1468 |
Am 3. Februar 1468 stirbt Johannes Gutenberg
im Hof zum Algesheimer und wird in der Franziskanerkirche zu
Mainz bestattet. Noch in demselben Monat
erhält der frühere Stadtsyndikus Dr. Konrad Humery
verschiedene Druckgeräte, welche Gutenberg von Humery zuvor
geliehen hatte, mit der ausdrücklichen Auflage, diese nur
innerhalb der Stadt Mainz zu verwenden (cf. <http://www.gutenberg.de/zeitgutb.htm> |

Stahlstab mit eingravierter Letter

Matrize mit eingeschlagenem Buchstaben
(cf. <http://www.gutenbergdigital.de/gudi/dframes/index.htm>,
<http://www.gutenberg.de/erfindun.htm>)

Die
Druckerpresse, die gegenüber dem bis dahin bekannten Reiberdruck
eine enorme Beschleunigung des Druckvorgangs bewirkte, war eine Spindelpresse
mit spezieller Ausrüstung für die effektive und gleichmäßige Übertragung
des Druckbildes von der Form auf das Papier oder auch das Pergament.

Die Lettern wurden in einen Setzkasten sortiert, aus dem sie die Setzer
bei der Erstellung der Druckseite zusammensuchten.
(cf. <http://www.gutenberg.de/erfindun.htm> und <http://www.gutenbergdigital.de/gudi/dframes/texte/frameset/indxbudr.htm>.
Der folgende Link führt zu einer weiteren anschaulichen Erklärung
der Herstellung
eines Buches.
2.4 Die Verbreitung des Buchdrucks
2.4.1 Deutschland
im Süden: Heidelberg, Straßburg, Augsburg, Basel, Ulm, Nürnberg und Wien
Mitteldeutschland: Köln, Leipzig
Norddeutschland: Lübeck
Bischofssitze: Würzburg, Regensburg, Bamberg, Freising, Eichstätt, Passau, Münster, Merseburg, Breslau, Schwerin und Meißen
2.4.2 Europa
Kloster Santa Scolastica im italienischen Subiaco erste jenseits der Alpen gedruckte Werk 1465 fertiggestellt
Die erste von deutschen Druckern geleitete Offizin in Rom entstand 1464/65.
vor 1500 entstanden allein in Rom über 40 Druckereien - 25 davon befanden sich in deutscher Hand.
Venedig
- 150 Druckereien produzierten dort bis ca. 1500 etwa 4.500 Buchtitel und andere Druckerzeugnisse.
- erster Drucker ein Johannes de Spira (= von Speyer), der für 1460/61 in Mainz erwähnt wird
- 1469 erschien das erste Buch: Cicero, "Epistolae ad familiares".
Paris
- Bedarf der Sorbonne förderte die Einführung des Buchdrucks
- Professoren der "Hohen Schule" setzten dort die Bereitstellung von Geldmitteln für die Einrichtung einer Druckerei durch und holten drei deutsche Drucker der zweiten Generation aus Colmar, Konstanz und Straßburg.
2.5 Buchproduktion
1480 sind mehr als 110 europäische Städte wegen ihren Druckereien bekannt
Um 1500 haben zwischen 236 und 260 Orte in Europa eine eigene Druckerei.
Um 1480 soll es schon 1120 Druckereien gegeben haben.
Zwischen 1450 und 1500 wurden 20 Millionen Exemplare gedruckt, die auf 30.000 Werke entfallen
Europa hatte zu dieser Zeit etwa 70 Millionen EinwohnerInnen
Für die Zeit um 1600 wird eine Zahl von 200.000 verschiedenen Büchern mit je einer Auflage von 1000 Exemplaren berechnet.
15. Jahrhundert: Italien deckt 44%, die deutschen Länder decken 31%, Frankreich und die französische Schweiz decken 16%, Belgien und die Niederlande 3,5%, Spanien deckt 2%, England deckt 1,2% der gedruckten Bücher ab.
16. Jahrhundert: Entwicklung wird schneller. Die Reformation und die Konterreformation bedienen sich des Buches.
2.6 Neues und altes Medium
2.7 Die frühen gedruckten Bücher
incipit
Inkunabel
2.8 Komunikative Wende
Erhard Ratdolt
2.9 Schriftarten und Orthographie
quadratischen Großbuchstaben
Unzialschrift
karolingische Minuskel
die gotische Schrift
en Italie du Sud comme en France, une véritable tradition de l'usage des accents et signes auxiliaires, venue de l'enseignement des grammairiens latins (IVe-XIIe siècles), est toujours liée à la pratique de la minuscule «antique». (Catach 2001 : 51)
in Süditalien wie in Frankreich gab es eine echte Tradition des Gebrauchs von Akzenten und Hilfszeichen. Diese stammt vom Unterricht der lateinischen Grammatiker her (4. - 12. Jahrhundert). Praktiziert wird sie immer zusammen mit der antiken Minuskel.
Romain de Subiaco 1465
Jenson 1470
2.10 Aldus Manutius (1449-1515)
Aldus Manutius
Manutius 1490
berühmtes Emblem
Vergil
2.11. Von den Namen zu den Buchstaben
Typenkörper
Die Bedeutung der Zerlegung einer Form in einzelne Lettern, die Materialität der gegossenen Zeichen und die Zugehörigkeit zu Schriftsätzen darf nicht unterschätzt werden, denn:
eine Einheit aus signifiant und signifié muss jetzt erst einmal durch eine Aneinanderreihung der in den Setzkästen verteilten Lettern, die als kleinste technische Einheiten wiederverwendbar sind, komponiert werden (cf. Settekorn 1988: 43), während sie in den lateinischen Grammatiken, wie z.B. der Ars maior und minor von Donatus oder in den vor dem Buchdruck entstandenen Grammatiken der romanischen Sprachen, wie z.B. dem Donait françois oder der Gramatichetta von Alberti als Redeteile schon gegeben sind;
während in den genannten Grammatiken die Hauptaufmerksamkeit den unterschiedlichen Formen der Redeteile (Nomen, Verb, Pronomen etc.) gilt, führt der Buchdruck zu umfangreichen Abhandlungen zur Orthographie (zum korrekten Zusammenfügen der Zeichen);
die Lettern selbst werden schon bald nicht mehr nur als geometrische Figuren begriffen, wie in der Schrift De Divina proportione (1509) von Luca Paccioli, sondern als architektonische Konstrukte wie in Champ Fleury von Geoffroy Thory (1529);
die Uniformität von Schriftsätzen und ihre identische Reproduzierbarkeit trägt sicher mit zur Entwicklung von Vorstellungen von Uniformität auch mit Blick auf die Orthographie bei;
dadurch, dass der Gebrauch von Spatien zwischen den Formen immer systematischer wird, werden die Grenzen der lexikalischen Einheiten grundsätzlich bewusster, scriptio continua und phonologische Kontaktphänomene verschwinden mehr und mehr: a casa, con lui, che il statt accasa, collui, chel und Sprache wird immer mehr als ein Wörterbuch betrachtet (cf. Trifone 1993: 427).
2.11 Ein neuer Beruf - der Korrektor
Correzioni linguistiche di Petrarca 1488
ochi > occhi
comune > commune
se cominciaro > si cominciaro
Trovomi> Trovommi
mundo > mondo
nengombra > ningombra
te scompagne > ti scompagne
fuocho > foco
luogho > loco
gliochi > gli occhi
sechi > secchi
stechi > stecchi
chevechi > chenvecchi
spechi > specchi
tochi > tocchi
arrive il > arrivi il (Trovato 1998: 113-114)
3. Die Drucker
3.2.2 Geofroy Tory 1480-1533 (z.T. auch Geoffroy geschrieben)
zerbrochener
Topf
Olivenbaum
3.2.2.1 Le Champ Fleury
1529 erscheint Champfleury, « Auquel
est contenu Lart & Science de la deue & vraye Proportiõ des
Lettres Attiques, quõ dit autremēt Lettres Antiques, & vulgairement
Lettres Romaines proportionnees selon le Corps & Visage
humain
architektonische
Konstrukte
Luca
Paccioli De
Divina Proportione (1509)
Seitenbeispiel
3.2.2.2 Normierung der Sprache
Dass es Tory in seinem Werk um Normierung geht, wird gleich zu Beginn
gesagt:
Ce tontal Oeuure / est diuise en Trois Liures
Au Premier Liure / est contenue Lexhortation a mettre & ordonner
la Lãgue Francoise par certaines Reigle de parler elegãment
en bon & plussain Langage Francois. (A.I. v o)
denn sonst würde das Französische aufgrund einer zu schnellen
Entwicklung untergehen:
[...] Sil ny est mys & ordonne on trouvera que de Cinquante Ans
en Cinquante Ans la La [sic] langue Francoise, pour la plus grande
part, sera changee & peruertie
Tory tritt für den Gebrauch des Französischen statt des
Lateins ein. Wie er selbst sagt, ist er stolz darauf, der erste zu
sein, der das macht:
DOoncques Iescripray en Francois selõ mõ petit stile & langage
maternel (F 1 ; I v o)
IE sembleray cy par auãture estre nouuel hõme, pource
quon ma point encores veu ēseigner par escript en lãgage
Frãcois la facõ & qualite des Lettres, mais desirant
enluminer aucunement nostre langue, ie suis content estre le premier
petit indice a exciter quelque noble esprit qui se euertura dauantage,
[...](F 1 ; I v o)
Es geht Tory aber nicht nur um die Graphie, sondern er legt auch grammatische
Regeln fest:
SI auec nostre facundite, estoit Reigle certaine, Il me semble
soubz correction, que le langage seroit plus riche, & plus parfaict.
Et a ce .ppos pource quil men souuient, & que je puisse bailler
quelque bõne raison que Reigle se y pourroit tenir, pource
que ie voy communement mains persõnages tãt scauans
que non scauans y faillir & commettre Barbarisme, & langage
inepte, je dis que pour les preterits parfaictes on peut assigner
telle Reigle & dire.
(F 1 ; III r o)
Er rechtfertigt seinen Aufruft zur Normierung nicht zuletzt auch damit,
dass eine normierte Sprache mehr zur Macht beiträgt als der Krieg:
[...] les Romains qui ont eu domination sus la plusgrande partie
du mõde, ont plus prospere, & plus obtenu de victoires par
leur langue que par leur lance. Pleust a Dieu que peussions ainsi faire,
non pas pour estre Tyrans & Roys sus tous, mais en ayant nostre
laugue bien reiglee, peussions rediger & mettre bonnes Sciences & Arts
en memoire & par escript. (F 1 ; IV v o)
Es ist nach Tory auch nicht schwieriger das Französische,
das mehrere Dialekte kennt, zu normieren als das Griechische, denn
auch bei den Griechen gab es fünf Dialekte, die sich voneinander
auf allen Ebenen unterschieden. Was das Französische betrifft,
so nennt er die folgenden Dialekte:
la langue de Court & Parrhisiene, la langue Picarde, la Lionnoise,
la Lymosine, la Prouuensalle (F 1, V r o).
Dass er schließlich der Sprache von Paris
den Vorzug gibt, zeigt seine Lobrede auf Paris, die wie folgt beginnt :
Paris est vne admirable maison Royalle, [...] (F 1; VI r o-v o).
Er tritt auch für den Gebrauch des Französischen
in den Bereichen der Wissenschaft und Kunst ein, so im Folgenden, wo
er die Hoffnung ausspricht, dass auch die Autoren bald auf Französisch
schreiben:
Nous nauons point ancores veu de tel Autheur en langage Francois,
Pleust a Dieu que beaucop daultres feissent ainsi, non pas pour
contemner les Langues Hebraique, Cre q [die
Tilde über dem q ässt sich nicht darstellen], & Latine,
mais pour cheminer plus seurement en sa voye domestique, Cest a
dire, escripre en Francois, comme Francois que nous sommes. (F
2, XII.r o)
Und so geht das etwa eine ganze Seite weiter:
Il me semble soubz correctiõ quil seroit plusbeau a vng Francois
escripre en francois quen autre langage, tant pour la seurete de son
dict langage Francois, que pour decorer sa Nation & enrichir sa
langue domestique, qui est aussi belle & bõne que vne autre,
quãt elle est biē couchee par escript. (F 2, XII r
o)
Tory führt wie schon gesagt, die Cedille ein.
Hier seine Argumentation:
C deuant O, en pronunciation & langage Francois, aucunesfois
est solide, cõme en disant Coquin, coquard, coq, coquillard.
Aucunesfois est exile, comme en disant Garcon, macon, facon, francois, & aultres
semblables (F 3; XXXVII v o)
AVlcuns designent & font le C. comme si cestoit le O. coupe par
la pãse de la main droicte sans lentre ouuir, mais comme ien
ay veu en Rõme de bien Antique, ie lentreouure par embas,
en luy rendant une queue subtile qui luy donne grace et esperit.
(F 3; XXXVII v o)
Im Folgenden geht es um die Akzente:
En nostre langage Francois nauons point daccents figure en escripture, & ce
pour le default que nostre langue nest encores mise ne ordonnee
a certaines Reigles comme les Hebraique, Greque, et Latine. Ie vouldrois
quelle y fust ainsi que on le porroit bien faire (F 3; LII r o)
Tory wendet sich auch gegen Latinismen, Jargonwörter, regionale
Varianten und Neologismen jeglicher Art, die den honneste Langage seiner
Meinung nach deformieren und korrumpierten. Tory fordert also ausdrücklich
einen regulativen Eingriff.
Ayez tousiours de bons compositeurs
Lettrez assez, & de bons correcteurs,
N’y espargnez argent, quoy qu’õ vo trouble
Vous y aurez a la fin gaing au double.
3.2.3 Manuzio - Bembo
3.2.3.1 Die Commedia von Dante
erste
gedruckte Version 1472 von Johann
Neumeister in Foligno hergestellt
in einer
Auflage von 1200 Exemplaren.
1472 Foligno
1472 Venedig
1472 Mantua
1477 Neapel (Vorlage ist die Ausgabe von Foligno)
1478-1479 Neapel (Vorlage ist die Ausgabe von Foligno)
1477 Venedig
1478 Mailand
Drucker Nicolo di Lorenzo della Magna druckt 1481 die erste florentinische
Ausgabe zusammen mit einem Kommentar von
Cristoforo Landino
1502 erscheint in Venedig bei Aldus Manutius die sogenannte Aldine
3.2.3.2 Questione della lingua
Di molto nome in nostra età è nel studio di lettere
la dottrina et giudicio del nobile Messer Pietro Bembo, li cui
facondi et ornati ragionamenti volgari sopra la thosca lingua poco
avanti in luce usciti, dilettatione grandissima possono addurre agli
uomini seguitanti la dirittezza natia dell'isioma thoscano.
Zu unserer Zeit hat im Bereich des Studiums der Texte die Lehre
und das Urteil des noblen Meisters Pietro Bembo einen großen Namen,
dessen fruchtbare und elegante Ausführungen im Volgare zur Toskanischen
Sprache vor kurzem erschienen sind und zur großen Freude
/ Bereicherung der Männer gereichen können, die der angeborenen
Rechtschaffenheit der toskanischen Sprache folgen.
Niccolò Liburnio (1526): Le tre fontane di Messer Nicolò Liburnio
in tre libri divise, sopra la grammatica, et eloquenza di Dante,
Petrarcha et Boccaccio. Venedig. Liburnio hatte vor diesem Wörterbuch
schon die Abhandlung Le vulgari elegantie (1521) veröffentlicht,
in der er nicht nur Dante, Petrarca und Boccaccio als sprachliche
Modelle bezeichnete, sondern auch die modernen florentinischen und
toskanischen Autoren.
Lucilio Minerbi (1535): Il Decamerone di M. Giovanni Boccaccio
col Vocabolario di M. Lucilio Minerbi nuovamente stampato et
con somma diligentia ridotto. Venedig.
Francesco del Bailo, genannt l'Alunno (1539): Osservationi sopra
il Petrarca. Venedig.
Francesco del Bailo, genannt l'Alunno (1543): Le ricchezze della
lingua volgare sopra il Boccaccio. Venedig.
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