Referat/Hausarbeit - Vorgehen und Ziel

 

Der Hauptgegenstand des Referats/der Hausarbeit ist die ausgewählte Grammatik bzw. Gruppe von Grammatiken. Diese soll allerdings zum einen historisch zum anderen wissenschaftsgeschichtlich situiert werden. Das heißt, dass auch Informationen zu den wichtigsten Ereignissen, zur Gesellschaft und Kultur der Zeit, in der die Grammatik entstanden ist, gesammelt und die der Grammatik / Gruppe von Grammatiken gewidmete Sekundärliteratur so weit wie möglich aufgearbeitet werden muss.

Benützen Sie bei der Darlegung der historischen Gegebenheiten und des Forschungsstandes die in den Quellen / in der Sekundärliteratur enthaltenen spezifischen Informationen und Daten, um Ihre Ausführungen zu belegen. Illustrieren Sie Ihre Ausführungen zur Grammatik selbst ausgiebig und sinnvoll mit Originalzitaten aus derselben.

Alle Quellen, denen Sie Informationen entnehmen, sei es als wörtliche Zitate, sei es, indem Sie referieren, müssen im Text formgerecht zitiert sein (vgl. Hausarbeit) und in einer Bibliographie am Ende der Arbeit formgerecht (vgl. Bibliographie) aufgeführt werden. Das gilt im besonderen auch für WWW-Quellen (vgl. Zitieren von WWW-Quellen).

Der mündliche Vortrag, d.h. das Referat, dient dazu, dass Sie im Sinne der Arbeitsteilung Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen in das von Ihnen behandelte Thema einführen und Ihnen dabei einen Überblick über die wichtigsten Aspekte desselben vermitteln. Ihre Ausführungen sollen Sie sinnvoll durch den Einsatz von Medien (Handout, Folien, PowerPoint) stützen.

Mit dieser Aufgabe werden die folgenden primären Ziele verfolgt:

allgemein

  • Sie sollen sich intensiv und kritisch mit einem Aspekt des generellen Seminarthemas beschäftigen.
  • Sie sollen einen substantiellen Beitrag zum Seminar leisten und damit zur Erweiterung des Wissenstandes aller beitragen.
  • Sie sollen sich in einen bestimmten historischen Zeitabschnitt und die entsprechende Kultur und Geisteshaltung einarbeiten.
  • Sie sollen lernen, einen bestimmten Stand der Forschung zu rezipieren und sich kritisch damit auseinanderszusetzen.
  • Sie sollen wissenschaftliche Methoden kennenlernen, um sie bei der Arbeit an Ihrem Thema anzuwenden.
  • Sie sollen lernen, computationelle Methoden für Ihre wissenschaftliche Arbeit zu nutzen.
  • Sie sollen lernen, das, was Sie herausgearbeitet haben, in einem wissenschaftlichen Vortrag zu vermitteln.
  • Sie sollen lernen, ein Thema in einer wissenschaftlichen Hausarbeit umfassend, stringent und verständlich zu behandeln.
  • Sie sollen lernen, dass eine wissenschaftliche Arbeit ein System darstellt und Form und Inhalt zusammenhängen.

spezifisch

  • Sie sollen lernen, sich bei einer Grammatik nach dem angesprochenen Publikum, dem mit ihr bei diesem Publikum verfolgten Ziel, den vorgenommenen Unterscheidungen und Systematisierungen, der Art der Beschreibung, der verwendeten Terminologie, des betrachteten Korpus und der propagierten Norm zu fragen.
  • Sie sollen lernen, Grammatiken als Produkte ihrer Zeit und einer bestimmten Weltsicht oder Geisteshaltung zu interpretieren.
  • Sie sollen lernen, die herangezogene Sekundärliteratur aufgrund Ihrer Kenntnis der Grammatik selbst kritisch zu hinterfragen.
  • Sie sollen lernen, aus dem von Ihnen Erarbeiteten kritische Schlüsse zu ziehen.

Sekundäre Ziele sind:

  • Sie sollen lernen, die für Ihr Thema interessante Sekundärliteratur auszuwählen.
  • Sie sollen lernen, aus diesen Quellen die für Ihr Thema relevanten Informationen herauszufiltern und diese dem Thema entsprechend zu verarbeiten.
  • Sie sollen lernen, Ihre Darlegung sinnvoll zu strukturieren und in einer dem akademischen Umfeld angemessenen Form auszuführen.
  • Sie sollen lernen, mit Ihren Quellen den wissenschaftlichen Regeln entsprechend ehrlich umzugehen und Plagiate zu vermeiden.
  • Sie sollen lernen, computationelle Werkzeuge (Textverarbeitung, Datenbanken, PowerPoint etc.) entsprechend ihrer Funktion einzusetzen.
  • Sie sollen Ihre Schreibfertigkeit verbessern.

Zusätzliche Informationen

Ihre Arbeit soll sich möglichst auf mehr als einen Typ von Quellen stützen. Handbücher, Nachschlagewerke, Bücher, Zeitschriftenartikel, Internetportale, WWW-Seiten, Enzyklopädien etc. liefern unterschiedliche Typen von Information.

Die Arbeit muss in einem wissenschaftlichen Abhandlungen angemessenen Stil geschrieben sein. Achten Sie bei der Lektüre von Fachliteratur deshalb besonders auf den dort erscheinenden Stil.

Es wird von Ihnen erwartet, dass die Hausarbeit gut geschrieben ist. Sie müssen deshalb Ihre Arbeit sorgfältig Korrektur lesen und bei Unsicherheiten z.B. im Duden nachschlagen.

Ihre Quellen müssen im Text und in der Bibliographie richtig dokumentiert sein.

Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie sich an die Vorgaben zur Wortzahl (vgl. Anforderungen), zum Format der bibliographischen Angaben (vgl. Bibliographie und Zitieren von Internetquellen) und zur Formatierung der Arbeit (vgl. Hausarbeit) halten.

Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie beim Vortrag und beim Schreiben der Hausarbeit eine geschlechtergerechte Sprache verwenden, d.h. dass Sie nicht vorgeben, die maskulinen Bezeichnungen würden auch Frauen mitmeinen. Die Sprachen bieten genügend Möglichkeiten, Frauen und Männer sichtbar zu machen. Zudem müssen Sie sich auch nicht fortwährend auf Personen beziehen. Wenn Sie sich aber auf Personen beziehen, dann müssen Sie die sprachlichen Mittel so einsetzen, dass klar ist, ob Sie sich nur auf Männer (der Student / die Studenten), nur auf Frauen (die Studentin / die Studentinnen) oder auf Frauen und Männer (Studentinnen und Studenten) beziehen. Im letzteren Fall können Sie natürlich auch generische Bezeichnungen einsetzen wie die Studierenden, die Leserschaft, die Bevölkerung etc.). Maskuline Personenbezeichnungen sind nicht generisch, auch wenn das so gerne behauptet wird. (Eher meint "die Katzen" auch den Kater, "die Kühe" auch den Ochsen, als dass "die Lehrer" auch die Lehrerin einschließt). Wenn Sie keinen Versuch unternehmen, eine geschlechtergerechte Sprache zu benutzen, kostet Sie das 10 Punkte von 100 möglichen Punkten. Je nach Intensität Ihrer Bemühungen um eine geschlechtergerechte Sprache werden die Punkte von 1 bis 10 vergeben.

Die endgültige Version der Arbeit muss getippt sein. Entwürfe etc. können auch handschriftlich eingereicht werden. Sie müssen aber gut lesbar sein. Wenn Sie Fragen haben, dann kommen Sie bitte in meine Sprechstunde.

Phasen und Termine

  • Lesen Sie den LRL-Artikel und schauen Sie die Seminarbibliographie und andere Bibliographien (z.B. die Romanische Bibliographie) nach Literatur zu Ihrem Thema durch. Kontrollieren Sie, welche Titel in der Bibliothek vorhanden sind. Wählen Sie bis zur Seminarsitzung am 26.10.2005 die Titel aus, die Ihnen für Ihr Thema relevant erscheinen. Nicht in der Bibliothek vorhandene Titel bestellen Sie sofort über die Fernleihe. Schreiben Sie die ausgewählten Titel formgerecht auf ein Blatt. Erstellen Sie die Liste möglichst gleich mit dem PC und speichern Sie sie so, dass Sie sie für Ihre weitere Arbeit zur Verfügung haben. Sie können die Liste auch handschriftlich erstellen. Geben Sie unbedingt auch an, wo / wie Sie nach Quellen gesucht haben. Bringen Sie unbedingt zur Sitzung vom 26.10.2005 dieses Blatt, zwei Quellen (eine Kopie des LRL-Artikels und ein ausgeliehenes Buch, eine Kopie eines anderen Artikels, eines Kapitels aus einem Buch oder den Ausdruck einer WWW-Quelle) und eventuelle Fernleihaufträge mit. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, über Ihr Thema nachzudenken und zu seiner Bearbeitung benötigte Quellen zusammenzustellen.
  • Exzerpieren Sie die wichtigsten Punkte zu dem von Ihnen gewählten Thema aus dem LRL-Artikel. Lesen Sie einen weiteren Artikel oder ein Kapitel aus einem Buch und fassen Sie die wichtigsten Punkte zusammen. Iin der Sitzung vom 02.11.2005 geben Sie das Exzerpt aus dem LRL-Artikel und die Zusammenfassung des anderen Artikels / des Kapitels aus einem Buch ab. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, sich in Ihr Thema einzuarbeiten.
  • Erstellen Sie zum 09.11.2005 auf der Grundlage des bisher Erarbeiteten eine (vorläufige) Struktur für Ihre Arbeit. Schreiben Sie diese Struktur auf ein Extrablatt und geben Sie dieses in der Sitzung vom 09.11.2005 ab. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, anhand der Quellen Ihre Gedanken zu ordnen und diese Ordnung schriftlich festzuhalten.
  • Geben Sie spätestens zu Ihrem Vortragstermin eine überarbeitete Fassung Ihrer Bibliographie ab. Vermerken Sie darauf auch die Titel, die Sie entgegen Ihrer ursprünglichen Planung nicht zur Bearbeitung des Themas heranziehen und geben Sie kurz den Grund dafür an. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, die konkreten Grundlagen für Ihre Arbeit zu schaffen.
  • Geben Sie spätestens zu Ihrem Vortragstermin auch eine überarbeitete Struktur Ihrer Arbeit ab und vermerken Sie darin, auf welche Titel Sie Ihre Ausführungen zu den einzelnen Punkten stützen. Dieser Schritt wird Ihnen helfen, Ihre Informationen für zu ordnen und Ihre Arbeit termingerecht abzuschließen.
  • Ihre Hausarbeit geben Sie bitte zum 15.03.2006 in zweifacher Ausführung ab. Auf dem Deckblatt vermerken Sie bitte die vom Textverarbeitungsprogramm errechnete Wortzahl (incl. Fußnoten und Bibliographie). Legen Sie unbedingt auch die verschiedenen, von mir korrigierten Entwürfe bei; sie dienen mir u.a. zur Kontrolle meiner eigenen Rat- bzw. Verbesserungsvorschläge.

Die im Laufe des Semesters abzugebenden Entwürfe werden nicht benotet. Wenn Sie die Entwürfe nicht rechtzeitig abgeben, werden sie von mir nicht korrigiert. Sie laufen damit allerdings Gefahr, dass Sie bei der Erstellung Ihrer schriftlichen Hausarbeit wichtige Aspekte übersehen und sich das in Ihrer Note niederschlägt bzw. dass ich Ihnen die Arbeit zur Überarbeitung zurückgeben muss. Wenn Sie die vorgegebene Wortzahl um mehr als 10% unter- oder überschreiten, wird Ihnen die Arbeit zur Überarbeitung zurückgegeben.

Wenn Sie Fragen oder Schwierigkeiten haben, kommen Sie in meine Sprechstunde (Dienstag 18-19 Uhr, GWZ, Haus 1 / 3. Etage, Zi. 1307 ). Sollten Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Arbeit zum 15.03.2005 fertigzustellen, dann halten Sie bitte Rücksprache mit mir. Wenn Sie Ihre schriftliche Hausarbeit ohne Rücksprache mit mir verspätet abgegeben, wird sie zwar angenommen, es hat aber Auswirkungen auf Ihre Note. Nach dem 15.04.2005 werden keine Arbeiten mehr angenommen. Bei Problemen, die Sie nicht selbst zu verantworten haben, halten Sie aber bitte mit mir Rücksprache.

 

 
Copyright © 2005 Elisabeth Burr 20.10.2005 1:15 elisabeth.burr@uni-leipzig.de