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Der Einfluss von psychosozialem Stress auf die Konsolidierung emotionaler und neutraler Stimuli

Preuß, D. und Wolf, O. T.
Ruhr-Universität Bochum, Arbeitseinheit Kognitionspsychologie

Als Reaktion auf Stress initiiert der Organismus eine Stressantwort, welche die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und die Freisetzung des Hormons Cortisol beinhaltet. Laborexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Stress unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Gedächtnisphasen hat. Während sich für den Abruf überwiegend negative Effekte zeigten, wurden für Stress nach der Enkodierung positive Effekte berichtet. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss eines psychosozialen Stressors (Trier Sozial Stress Test) auf die Gedächtniskonsolidierung von neutralen sowie emotional erregenden positiven und negativen Bildern zu untersuchen. Die Stressgruppe zeigte eine deutliche neuroendokrine Stressreaktion. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurde eine verbesserte Leistung der Stressgruppe für neutrale Bilder in einem 24-stunden verzögertem freien Abruftest gefunden. Zusätzlich zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen der Cortisolreaktion und der Gedächtnisleistung für neutrale Bilder. Die vorliegende Studie berichtet positive Effekte von Stress auf die Gedächtniskonsolidierung, steht jedoch im Gegensatz zu vorhergehenden Studien, die diesen Effekt selektiv für emotional erregende Items beobachteten.

Poster 65
Postergruppe 5


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