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Elektrodermale Aktivität bei der Antizipation schmerzhafter Reize während operanter Konditionierung von Schmerzsensibilisierung

Becker, S., Bräscher, A.-K., Kleinböhl, D., Ahlheim, J.-F. und Hölzl, R.
Labor für klinische Psychophysiologie, Otto-Selz-Institut für Angewandte Psychologie, Universität Mannheim

Innerhalb eines operanten Konditionierungsparadigmas wurde Sensibilisierung bei tonischer Hitze-Schmerzstimulation (25s) mit intrinsischer Verstärkung (kontingente Reduktion/Erhöhung der Schmerzintensität) konditioniert, resultierend in einer gesteigerten Schmerzempfindlichkeit. Nach der Furcht-Vermeidungstheorie kann angenommen werden, dass parallel zu dieser Konditionierung Furcht vor Schmerz entsteht. Eine solche Furcht oder erhöhte Salienz sollte sich in einer gesteigerten physiologischen Reaktion während der Antizipation schmerzhafter Reize zeigen. Daher wurde in dieser Studie die elektrodermale Aktivität (EDA) in einer Kontrollbedingung ohne operanter Konditionierung und in einer Lernbedingung mit operanter Konditionierung von Schmerzsensibilisierung erfasst und verglichen. Die EDA wurde dazu mit einer Dekompositionsanalyse zerlegt und jeweils zum Reizbeginn in Beziehung gesetzt. Es zeigten sich während der Antizipation von Schmerzreizen in der Lernbedingung verstärkte elektrodermale Reaktionen gegenüber der Kontrollbedingung. Diese Ergebnisse geben einen Hinweis darauf, dass operantes Lernen von Schmerzsensibilisierung von einer Entwicklung und/oder Zunahme an Furcht vor Schmerz begleitet wird, was im Kontext der Schmerzchronifizierung wichtig ist.

Poster 96
Postergruppe 6


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