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Der Blinzelreflex wird nicht durch Schmerz moduliert

Horn, C.1, Blischke, Y.1, Kunz, M.1,2 und Lautenbacher, S.1
1Otto-Friedrich-Universität Bamberg; 2Université de Montréal, Canada

Es gibt vielfache Hinweise dafür, dass die affektiv-motivationale Komponente der Schmerzwahrnehmung stark durch Kontextfaktoren, v.a. den Bedrohungscharakter schmerzhafter Reize, beeinflusst wird.
Um die Bedeutung einer affektiven Komponente der Schmerzverarbeitung bei experimentellem Schmerz zu untersuchen, gingen wir in zwei Experimenten der Frage nach, ob sich eine Modulation des Blinzelreflexes durch schmerzhafte Reize finden lässt.
Hierfür wurden bei je 40 studentischen Probanden mittels einer Kontaktthermode schmerzhafte und nicht-schmerzhafte Temperaturreize in drei Intensitäten (warm, heiß, schmerzhaft) appliziert; währenddessen wurden Blinzelreflexe durch phasische Schrecktöne (105 db, white noise) ausgelöst und elektromyographisch gemessen. Zusätzlich wurden subjektive Ratings erhoben.
In Experiment 2 wurden zeitgleich zur Temperaturstimulation affektive Bilder (negativ, positiv, neutral) gezeigt, um eine mögliche Startle-Modulation durch Schmerz direkt mit der vielfach gezeigten Modulation durch affektiven Inhalt in Beziehung setzen zu können.
In beiden Experimenten ließ sich keine Potenzierung des Blinzelreflexes unter schmerzhafter Hitze finden. Dies deutet auf eine situationale Abhängigkeit der affektiven Schmerzverarbeitung hin.

Symposium 25: Schmerz 2: Psychophysiologie schmerzassoziierter Informationsverarbeitung
12.06.2009, 16:45-17:45
Seminarraum 10


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