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Verstärkung der kardialen Modulation der Schreckreaktion durch Stress

Reichert, C., Schulz, A., Bilfinger, H., Plein, D. E. und Schächinger, H.
Abteilung für Klinische Physiologie, Forschungsinstitut für Psychobiologie, Universität Trier

Die durch akustische Schreckreize induzierte Blinzelreaktion ist in der frühen kardialen Phase geringer als in der späten. Da dieser Effekt mit prä-attentiver Modulation der Schreckreaktion durch aufsteigende baro-afferente Signale erklärt wird, sollte diese Modulation zunehmen, wenn durch stress-bedingte Blutdruckerhöhung das baro-afferente Feedback verstärkt wird. Dies wurde bei 23 gesunden Probanden (11 w; 19-28 Jahre) mit Hilfe eines Kaltwasserstresstests (n=11) bzw. einer Kontrollprozedur (n=12) untersucht. Blinzelreaktionen (EMG) auf akustische Schreckreize (105 dB white noise, 50 ms) wurden entweder 230 oder 530 ms nach einer R-Zacke ausgelöst. In der Stressgruppe kam es zu dem erwarteten Anstieg des Blutdrucks (+15/ +11 mmHg, p<0.01). Für die Blinzelreaktion fand sich eine signifikante (p<0.05) 3-fach Interaktion von Messzeitpunkt (vor vs. nach Interventionsprozedur), kardialer Phase und Gruppe (Stress vs. Kontrolle), welche einer verstärkten kardialen Modulation der Schreckreaktion bei stress-bedingter Blutdruckerhöhung entspricht. Dieser Befund unterstützt die Vermutung, dass baro-afferente Signale für die kardiale Modulation der Schreckreaktion verantwortlich sind.

Poster 72
Postergruppe 6


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