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Chemosensorische Kommunikation von Aggression/Dominanz

Adolph, D.1, Hawighorst, M.2, Pause, B. M.1 und Ferstl, R.2
1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; 2Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Bei Vertebraten ist die Kommunikation von Aggression/ Dominanz (AgDo) gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen weit verbreitet. Chemosensorische AgDo-Signale sind hierbei in der Lage Annäherungs- und Vermeidungsverhalten im Empfänger zu induzieren. Die vorliegende Studie untersucht die Frage, ob dies auch beim Menschen der Fall ist, und ob dabei Persönlichkeitsfaktoren eine Rolle spielen.
Männliche Probanden spendeten Achselschweiß während des Gewinnens eines bedeutsamen Badmintonmatches (AgDo-Bedingung), einer Sportkontrollbedingung (N=9), sowie während des Verlierens eines Badmintonmatches (N=6).
21 (10 männliche) Studenten nahmen die chemosensorischen Signale durch ein Olfktometer wahr. Subjektive Ratings, Startle-Reflex, sowie die Elektrodermale Reaktion (EDR) wurden aufgezeichnet. Die EDR war während des Wahrnehmens von AgDo-Signalen gegenüber dem Kontrollgeruch erhöht. Eine Regressionsanalyse zeigt, dass größere EDR auf AgDo-Signale am Besten durch stärkere soziale Ängstlichkeit zu erklären sind. Es ergab sich keine Modulation des Startle-Reflexes.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass AgDo auch beim Menschen chemosensorisch kommuniziert werden kann und hierbei vor allem das autonome Erregungssystem angesprochen wird.

Poster 84
Postergruppe 6


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