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Schlafen nach Lernen von Assoziationen: Nur das implizite Gedächtnis wird besser

Verleger, R.1, Ludwig, J.1, Kolev, V.1,2, Yordanova, J.1,2 und Wagner, U.1,3,4
1Klinik für Neurologie, Universität Lübeck; 2Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Sofia; 3Institut für Neuroendokrinologie, Universität Lübeck; 4Institut für Neurowissenschaften, Universität Genf

Die Versuchsteilnehmer lernten willkürliche verbale oder räumliche Assoziationen auf Gegenstände. Beim Gedächtnistest wurde die Gegenstände paarweise gezeigt, und es wurde gefragt, ob gemeinsame Assoziationen vorlagen. (Paradigma von Rösler & Heil). Test1 erfolgte direkt nach dem Lernen, Test2 zwei Tage später. Paare bei Test2 - sowohl mit als auch ohne gemeinsame Assoziationen - konnte in gleicher ("vertrauter") Kombination wie bei Test1 auftreten oder in Neukombinationen. Die Nacht nach Test1 wurde entweder normal geschlafen oder im Wachen verbracht.
Bei Test2 wurden Antworten schneller auf vertraute Paare als auf Neukombinationen gegeben, besonders nach Schlafen. Vor allem erhöhte Schlaf die Neigung, bei Neukombinationen anzugeben, dass keine gemeinsame Assoziation vorlag. Langsame EEG-Potentiale, mit charakteristischer Topografie für verbale und räumliche Assoziationen, waren speziell für vertraute Paarkombinationen kleiner und topografisch diffuser nach Schlaf als nach Wachen.
Schlaf förderte also implizite Gedächtnisinhalte und verbesserte oder verschlechterte explizites Gedächtnis, je nach Kongruenz mit dem implizit Gelernten.

Poster 55
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