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Selektion und Aufmerksamkeitsverschiebung - zwei distinkte Kontrolloperationen des Arbeitsgedächtnisses

Bledowski, C.1,2, Rahm, B.2 und Rowe, J. B.1,2
1Institute of Medical Psychology, Goethe University; 2Medical Research Council Cognition and Brain Sciences Unit, Cambridge; 3Department of Clinical Neurosciences, Cambridge University

Arbeitsgedächtnis ermöglicht das kurzfristige Aufrechterhalten von stabilen mentalen Repräsentationen bei gleichzeitiger Flexibilität momentan relevante Inhalte hervorzuheben oder neue Inhalte aufzunehmen. Aber wie kontrolliert das Gehirn den Arbeitsgedächtnisinhalt und welche sind die relevanten Operationen? Eine essenzielle Operation ist die Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus zwischen den Arbeitsgedächtnisinhalten, eine andere die Selektion eines Arbeitsgedächtnisinhalts, auf welchen der Aufmerksamkeitsfokus ausgerichtet wird. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) konnten wir zeigen, dass den beiden Arbeitsgedächtnisoperationen zwei separate neuronale Korrelate zugrundeliegen. Die Selektion der relevanten Position führte zur selektiven Aktivierung des rostalen superiorfrontalen Sulcus und des posterioren cingulären Cortex. Im Gegensatz dazu führte die Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus innerhalb des Arbeitsgedächtnisses, unabhängig von der Selektionsanforderung, zur Aktivierung des kaudalen superiorfrontalen Sulcus und posterioren Paritalkortex. Sowohl die fMRT als auch die Verhaltensdaten zeigten keine Interaktionseffekt zwischen den beiden Faktoren. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Selektion und Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus innerhalb des Arbeitsgedächtnisses zwei distinkte Kontrolloperationen des Arbeitsgedächtnisses darstellen.

Poster 47
Postergruppe 5


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