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Arousal-Regulation und Aufmerksamkeit

Fischer, T.1, Langner, R.2, Birbaumer, N.3 und Brocke, B.1
1Institut für Differentielle Psychologie, TU Dresden; 2Sektion Neuropsychologie, Neurologische Klinik, RWTH Aachen; 3Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie, Eberhard Karls Universität Tübingen

Zwischen dem Grad der externalen Stimulation und der Aufmerksamkeitsleistung, ausge-drückt in kortikaler Erregbarkeit, wird ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang angenommen. Demnach wird die höchste kortikale Erregbarkeit und damit die beste Aufmerksamkeitsleistung bei einem mittleren Stimulationsgrad erzielt. Für Situationen, die nur in geringem Maße externale Stimulation bieten und dennoch Aufmerksamkeit erfordern, wird ein endogener, effortvoller Mechanismus angenommen, der suboptimale externale Stimulation kompensiert.
Mit einer Kombination von simulierter Fahraufgabe und S1-S2-Wahlreaktionsparadigma untersuchten wir elektrokortikale Korrelate der effortvollen Arousal-Regulation bei verschiedenen Graden externaler Stimulation. Effortvolle Arousal-Regulation war mit erhöhter tonischer Leistung im frontalen Beta-Band des EEG assoziiert. Im S1-S2-Paradigma zeigte sich, dass sowohl das durch S1 evozierte Potential als auch die evozierten Leistungen des Theta- und Beta-Bandes im Zusammenhang mit dem Grad der externalen Stimulation standen. Unsere Ergebnisse erweitern ältere Annahmen zur Interaktion von Arousal-Regulation und Aufmerksamkeit um neuronale Korrelate dieses Zusammenhangs.

Symposium 3: Normale und gestörte Regulation der Vigilanz: Neuronale Korrelate und (pharmako)therapeutische Ansätze
11.06.2009, 13:00-14:00
Seminarraum 11


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