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Kortikale Erregbarkeitsveränderungen während oszillierender transkranieller Gleichstromstimulation

Bergmann, T. O.1, Groppa, S.1, Seeger, M.1, Mölle, M.2, Marshall, L.2 und Siebner, H. R.1,3
1Klinik für Neurologie, Christian-Albrechts Universität zu Kiel; 2Institut für Neuroendokrinologie, Universität zu Lübeck; 3Research Center for Magnetic Resonance, Department of MR, Copenhagen University Hospital Hvidovre, Hvidovre, Denmark

Die oszillierende transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS, mit zeitlich variierender Stromstärke bei gleichbleibender Polarität) ist ein neuartiges Verfahren zur non-invasiven Modulation endogener kortikaler Oszillationen. Mittels simultaner transkranieller Magnetstimulation (TMS) des primärmotorischen Handareals untersuchten wir die akuten kortikalen Erregbarkeitsveränderungen (motorisch evozierte Potentiale, MEP) während langsam oszillierender (0.8 Hz) sowie tonisch anodaler tDCS. Beide Stimulationsformen bewirkten bei repetitiver Applikation in 30s-Blöcken (insgesamt 2 x 20min) sowohl eine kortikale Erregbarkeitssteigerung während der Stimulation selbst (online) als auch darüber hinaus (offline), wobei frühe online-Effekte das individuelle Ausmaß späterer offline-Fazilitierung vorhersagten. Es konnte jedoch keine zeitliche Kopplung der kortikalen Erregbarkeit an die Phase der langsamen Oszillation festgestellt werden. Hingegen zeigte sich eine stetige Abnahme des fazilitierenden Effektes innerhalb der 30s-Blöcke, was für die Existenz schneller kompensatorischer Mechanismen spricht. Wir schlussfolgern, dass der wache Kortex für die exogene Induktion langsamer (schlafähnlicher) Oszillationen nicht empfänglich ist, während akute wie auch anhaltende Erregbarkeitssteigerungen mit beiden Stimulationsformen zuverlässig induziert werden können.

Poster 116
Postergruppe 2


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