Diese Seite drucken

Kontexteffekte trotz peripheren Cueings

Schankin, A.1 und Schubö, A.2
1Psychologisches Institut, Universtität Heidelberg; 2Department Psychologie, Ludwig-Maximilians-Universität München

Zieleize werden schneller entdeckt, wenn Suchdisplays wiederholt präsentiert werden (Contextual Cueing). Dieser Reaktionszeitvorteil kann entweder durch eine effizientere Verschiebung der Aufmerksamkeit oder durch eine schnellere Reaktionsauswahl in einem vertrauten Kontext erklärt werden.
Basierte der Contextual-Cueing-Effekt auf einer effizienteren Verschiebung der Aufmerksamkeit, sollte er bei peripherem Cueing der Targetposition nicht mehr auftreten. Die gefundenen Reaktionszeitvorteile für wiederholte Suchdisplays sind jedoch zwischen der Bedingung mit und ohne Cueing vergleichbar. Elektrophysiologisch wurde die N2pc als Korrelat der Aufmerksamkeit und das lateralisierte Bereitschaftspotential (LRP) als Korrelat der Reaktionsauswahl gemessen. Die N2pc war sowohl mit als auch ohne Cueing bei wiederholten Suchdisplays größer, während das LRP relativ zum Stimulusonset nur in der Cueingbedingung bei wiederholten Suchdisplays früher begann. Diese Ergebnisse deuten zum einen darauf hin, dass nicht die Lenkung der Aufmerksamkeit, sondern eher reaktionsbezogene Prozesse beschleunigt werden, und zum anderen, dass die N2pc vermutlich die Selektion eines Zielreizes und weniger die Aufmerksamkeitsverschiebung reflektiert.

Poster 62
Postergruppe 2


Vorherige Seite: Links