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Evaluation von auditorisch-evozierten Potentialen bei Cochlea-Implantat-Trägern

Sandmann, P.1, Eichele, T.2, Buechler, M.3, Debener, S.4,5, Jäncke, L.1, Dillier, N.3, Hugdahl, K.2,6 und Meyer, M.1
1Psychologisches Institut, Universität Zürich; 2Abteilung für Biologische und Medizinische Psychologie, Universität Bergen; 3Labor für Experimentelle Audiologie, Universitätsspital Zürich; 4MRC Institut für Hörforschung, Universität Southampton; 5Biomagnetisches Zentrum, Uni-Klinikum Jena; 6Psychiatrische Abteilung, Uni-Klinikum Bergen

Auditorisch evozierte Potentiale werden im klinischen Kontext für die Untersuchung der Funktionen des auditorischen Systems verwendet. Bei Personen mit einem Cochlea-Implantat (CI) sind jedoch elektrophysiologische Messungen aufgrund von elektrischen CI-Artefakten im EEG stark eingeschränkt. In dieser Studie wurde die Methode Independent Component Analysis (ICA) angewendet um CI-generierte Artefakte in evozierten Potentialen von CI-Trägern (N = 12) zu reduzieren. Im Rahmen einer aktiven Oddball-Aufgabe und in einer passiven Kontrollbedingung hörten die CI-Träger und normalhörenden Kontrollpersonen Zweiklänge mit unterschiedlich grossen Intervall-Abständen (1/18 Halbtöne). Die Resultate zeigen, dass CI-Artefakte im EEG mittels ICA erfolgreich reduziert werden können, und dass CI-Träger im Vergleich zu Normalhörenden bei der Verarbeitung von Zweiklängen eine andere Hemisphären-Asymmetrie aufweisen. Wir folgern, dass durch die Anwendung von ICA auch bei CI-Trägern detaillierte räumlich-zeitliche Analysen von evozierten Potentialen möglich sind. Dies wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für ein besseres Verständnis von kortikaler Reorganisation nach einer Cochlea-Implantation.

Poster 3
Postergruppe 3


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