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Negative Korrelation von Cortisol und Schreckreaktion in einer gesunden Stichprobe

Römer, S.1, Nees, F.2, Zech, C.1 und Schächinger, H.1
1Abteilung für Klinische Physiologie, Forschungsinstitut für Psychobiologie, Universität Trier; 2Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Verschiedene pharmakologische Interventionen und "time of day"-Studien zeigten einen inversen Zusammenhang zwischen Cortisol und Schreckreaktion (Startle), wobei stärkere Startlereaktionen bei geringeren Cortisolkonzentrationen und verminderte Startlereaktionen bei höheren Cortisolkonzentrationen gefunden wurden. Die vorliegende Studie untersuchte mit einem korrelativen Design, ob ein solcher Zusammenhang auch zwischen dem individuellen Cortisolspiegel am Morgen und der Airpuff-Startlereaktion am Nachmittag besteht.
Bei 50 Freiwilligen wurde an 2 Tagen die Cortisolkonzentration in jeweils 6 Speichelproben bestimmt, die unmittelbar nach dem Aufwachen (um 06:30 Uhr) und in 15- bis 30-minütigen Abständen (bis 08:00 Uhr) danach gesammelt wurden. Die Lidschlagreaktion auf 6 korneale Luftstöße (Airpuff: 10 psi, 50 ms) wurde am frühen Nachmittag mittels Elektromyogramm erfasst.
Im Vergleich zu Probanden mit niedrigen Cortisolkonzentrationen (über beide Tage gemittelt) wiesen Probanden mit höheren Konzentrationen zum Zeitpunkt des Erwachens eine schwächere Startlereaktion auf.
Dieser inverse Zusammenhang könnte durch unterschiedliches Cortisolfeedback auf die Aktivität von startlemodulierenden CRH-Neuronen erklärt werden.

Poster 99
Postergruppe 3


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