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Zerebraler Blutfluss bei der Imagination affektiv bedeutsamer Reize. Eine NIRS-Studie

Schäfer, A.1, Leutgeb, V.1, Köchel, A.1, Schöngaßner, F.1, Neuper, C.2 und Schienle, A.1
1Arbeitsbereich Klinische Psychologie, Universität Graz; 2Arbeitsbereich Neuropsychologie, Universität Graz

Neben der gut untersuchten, reinen Wahrnehmung und Verarbeitung von affektiv bedeutsamen Reizen, stellt sich die Frage, ob bei der Imagination dieser Reize vergleichbare Aktivierungen des Gehirns zu erwarten sind.
Achtundreißig Probanden sahen eklige, positive und neutrale Reize, die im Anschluss imaginiert werden sollten. Währenddessen wurde eine Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) vom okzipitalen und parietalen Kortex (46 Kanäle) durchgeführt.
Entgegen der Erwartungen ließen sich die Emotionsbedingungen ausschließlich im oxygenierten Hämoglobin im Okzipitalkortex während des Betrachtens differenzieren. Ekel induzierende Reize lösten die stärkste Reaktion aus, gefolgt von Neutral und Positiv. Während der Imaginationsphase ergaben sich keine Unterschiede. Die Imaginationsfähigkeit und -lebhaftigkeit hatten keinen Zusammenhang zu physiologischen Variablen.
Die Ergebnisse legen in dieser Untersuchung eine Differenzierung nach der Valenz der Reize nahe, während andere Untersuchungen Unterscheidungen nach der Erregung fanden. Die unterschiedlichen Befunde im oxygenierten und deoxygenierten Anteil des Hämoglobin bedürfen weiterer Untersuchung. Insgesamt gelang es nur teilweise Befunde aus einer vergleichbaren fMRT-Arbeit zu replizieren.

Poster 95
Postergruppe 5


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