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Der Einfluss des Kaltwasserstresstests auf die mittlere Stimmhöhe

Plein, D. E., Schulz, A., Richter, S. und Schächinger, H.
Institut für Biopsychologie, Abteilung Klinische Physiologie, Universität Trier

Die Stimme ist ein wichtiger paralinguistischer Informationsträger. Ihr Klang erlaubt dem Hörer Rückschlüsse auf diverse Merkmale des Sprechers, insbesondere dessen Befindlichkeit. Es wurde vermutet, dass Stress den Spannungszustand der Larynxmuskulatur beeinflusst und daher zu einer Anhebung der Stimmhöhe (mittlere F0) führt. Aber die publizierte Befundlage ist nicht eindeutig, was zum Teil auch an der Verwendung nicht-validierter Tests und Stressprovokationen liegen könnte. In dieser Studie untersuchten wir an 36 gesunden Probanden den Einfluss eines validierten Kaltwasserstresstest (cold pressor) auf die Stimmhöhe. Der Kaltwasserstresstest ist ein etabliertes, einfaches Verfahren mit gut dokumentierter sympathiko-exzitatorischer und neuroendokriner Wirkung. Wir konnten zeigen, dass der Kaltwasserstresstest beim Vorlesen eines Standardtextes die mittlere F0 im Vergleich zu einer Kontrollbedingung (handwarmes Wasser) moderat erhöht (p<0.05). Dieses Ergebnis bestätigt Befunde einer stress-bedingten akuten Anhebung der Stimmhöhe.

Poster 76
Postergruppe 4


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