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Die zeitliche Spezifität der Furcht-induzierten Potenzierung der Schreckreaktion als Indikator emotionalen Lernens

Weike, A. I.1, Schaer, T.1, Öhman, A.2 und Hamm, A. O.1
1Institut für Psychologie, Universität Greifswald; 2Karolinska Institut, Stockholm

Die Potenzierung der Schreckreaktion ist ein valider Indikator für den emotionalen Lernprozess einer Furchtkonditionierung. Tierexperimentelle Daten belegen, dass diese Potenzierung eine hohe zeitliche Spezifität aufweist, d.h. mit steigender zeitlicher Nähe zum unkonditionierten Reiz zunimmt. Unklar ist, ob auch im Humanbereich eine ähnlich hohe zeitliche Spezifität der Schreckreaktionspotenzierung besteht.
In einer Einzelreizkonditionierung wurde ein visueller konditionierter Reiz (CS; 6000 ms) in der Konditionierungsgruppe mit einem elektrischen unkonditionierten Reiz (UCS) koterminierend gekoppelt, während beide Reize in der Kontrollgruppe explizit ungekoppelt waren. Die akustischen Schreckreize wurden 1750, 3000, 4250 oder 5500 ms nach CS-Einblendung oder im Intertrialintervall dargeboten. Erwartungsgemäß konnte nur in der Konditionierungsgruppe eine Schreckreaktionspotenzierung beobachtet werden, die zudem eine deutliche zeitliche Spezifität aufwies, d.h. mit steigender Nähe zum UCS-Zeitpunkt zunehmend größer ausfiel. Diese Ergebnisse belegen, dass auch im Humanbereich der Erwerb konditionierter Furcht mit einer hohen zeitlichen Spezifität verbunden ist, die mit Hilfe der Schreckreaktion elegant abgebildet werden kann.

Poster 100
Postergruppe 4


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