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Propranolol blockiert die elektrophysiologische Signatur unangenehmer Erinnerungen: Ergebnisse einer EEG- und Quellenanalyse

Weymar, M.1, Löw, A.1, Siegmund, W.2 und Hamm, A. O.1
1Institut für Psychologie, Universität Greifswald; 2Institut für Pharmakologie, Universität Greifswald

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Einspeicherung von unangenehmen Gedächtnisinhalten durch Adrenalin vermittelt wird. In einer doppelblinden placebo-kontrollierten EEG-Studie mit 46 männlichen Probanden haben wir den Einfluss des Betablockers Propranolol auf den parietalen Old/New-Effekt für emotionale und neutrale Bilder untersucht, einem elektrophysiologischem Korrelat welches mit der bewußten Erinnerung episodischer Information assoziiert wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gabe von Propranolol während der Enkodierung zu einem verminderten Old/New-Effekt (500-800ms) für unangenehme Gedächtnisinhalte während des Gedächtnisabrufs (eine Woche später) führt. In Übereinstimmung mit den EKP-Daten weisen zudem Quellenanalysen (sLORETA) auf verminderte Aktivität im Parietalcortex während des Erinnerns unangenehmer Bilder hin. Die Ergebnisse belegen, dass der parietale Old/New-Effekt durch das ß-adrenerge System im Gehirn während der Enkodierung moduliert wird. Daraus ergeben sich wichtige Implikationen für die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen.

Poster 49
Postergruppe 1


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