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Interner Prädiktionsmechanismus und unerwartete selbst-initiierte Töne: Eine EEG Studie

Bäß, P.1,2, Schimming, A.3, Keller, P. E.3 und Schröger, E.1
1University of leipzig, Institut für Psychologie I, BioCog - Cognitive und biologische Psychologie; 2Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Abteilung Psychologie, Leipzig; 3Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, selbständige Nachwuchsgruppe "Musikkognition und Handlung"

Abgeschwächte N1 Amplituden werden für die Verarbeitung selbst-initiierter Töne (verglichen mit extern-initiierten Tönen) berichtet. Es wird dabei angenommen, dass ein interner Prädiktionsmechanismus eine frühe Unterscheidung zwischen Tönen unterschiedlichen Ursprungs (selbst-initiiert vs. extern-initiiert) ermöglicht. Bisherige Studien zeigten, dass dieser Mechanismus auch unter Unsicherheiten (Tonqualität und Delay) operieren kann. In dieser Studie wurde untersucht, wie selbst-initiierte aber unerwartete Töne verarbeitet werden. Die Versuchspersonen konnten zwischen zwei Tasten wählen, die jeweils mit dem Auftreten eines spezifischen Tons verbunden waren (motorisch-auditive Aufgabe). Die selbst-initiierten Töne wurden als externe Tonsequenz den Versuchspersonen erneut vorgespielt (auditive Aufgabe). Völlig unerwartet für die Versuchspersonen wurde ein anderer als der erwartete Ton nach dem Tastendruck präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl erwartete als auch unerwartete selbst-initiierte Töne eine abgeschwächte N1 auslösen. Für unerwartete selbst-initiierte Töne wurde außerdem eine N2b Komponente gefunden. Damit unterstützen die Ergebnisse einen internen Prädiktionsmechanismus, der auch falsche Erwartungen über zukünftige selbst-initiierte Töne tolerieren kann.

Poster 8
Postergruppe 2


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