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Perzeptuelle und semantische Anteile kortikaler Objektrepräsentationen: Evidenz aus einer viel-Kanal EEG-Studie

Streubel, B.1, Müller, M. M.1 und Gruber, T.2
1Institut für Psychologie I, Universität Leipzig; 2Institut für Psychologie, Universität Osnabrück

Zur Untersuchung neuronaler Korrelate kortikaler Objektrepräsentationen verwendeten wir ein EKP Adaptations-Paradigma, in dem wir Abbildungen alltäglicher Objekte wiederholt präsentierten. Diesem Ansatz liegt die Annahme zugrunde, dass kortikale Areale, welche wiederholungs-relatierte Aktivitätsveränderungen (Suppression) zeigen, in die Verarbeitung relevanter Stimulusdimensionen involviert sind. Die Bildpaare wurden in zwei Bedingungen präsentiert: (1) zwei identische Objekte und (2) zwei unterschiedliche Exemplare eines Objektes, wobei (1) der Untersuchung perzeptueller und (2) der Untersuchung semantischer Anteile einer Objektrepräsentationen diente.
Eine EKP-Komponente von 200-400 ms zeigte eine wiederholungs-relatierte Suppression in beiden Bedingungen. Während in Bedingung (1) dieser Effekt sowohl in frühen perzeptuellen Arealen als auch in weiter anterior gelegenen lateral-okzipitotemporalen Regionen (LOC) lokalisiert wurde, trat die Suppression in Bedingung (2) lediglich im LOC zutage, was auf eine Kodierung semantischer Stimulusattribute in diesen Arealen schließen lässt.
Schlussfolgernd erwies sich das Adaptations-Paradigma als brauchbares Instrument zur Untersuchung unterschiedlicher Stufen innerhalb hierarchisch organisierter kortikaler Objektrepräsentationen.

Poster 9
Postergruppe 3


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