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Auswirkungen einer akuten experimentellen Immunaktivierung auf Stimmung und Gedächtnisfunktionen

Grigoleit, J.-S.1, Lichte, P.2, Kobbe, P.2, Montag-Lessing, T.3, Wolf, O. T.4, Engler, H.1, Oberbeck, J. R.2 und Schedlowski, M.1
1Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, Universitätsklinikum Essen; 2Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen; 3Paul-Ehrlich-Institut, Langen; 4Fakultät für Psychologie, Ruhr-Universität Bochum

Bei einer akuten Immunreaktion werden zahlreiche Botenstoffe freigesetzt, die nicht nur für die Koordination der Immunantwort von Bedeutung sind, sondern auch zentralnervöse Prozesse beeinflussen können. Bislang wurden derartige Auswirkungen auf Verhalten und Gedächtnis jedoch fast ausschließlich im Tiermodell dokumentiert. In dieser Studie wurde daher untersucht, inwieweit sich eine akute experimentelle Immunstimulation beim Menschen auf neuropsychologische Funktionen und Befindlichkeit auswirkt. Je zwölf Probanden erhielten hierzu entweder eine Injektion mit niedrig dosiertem LPS-Endotoxin (0.4 ng/kg) oder Placebo. Für immunologische und endokrinologische Untersuchungen wurde zu unterschiedlichen Zeitpunkten Blut entnommen sowie neuropsychologische Parameter mithilfe von Standardtests erhoben. Die LPS-Injektion führte zu einer der Körpertemperaturerhöhung, einer ausgeprägten Granulozytose, sowie zu Anstiegen in den Plasmaspiegeln pro- und anti-inflammatorischer Zytokine, ACTH und Cortisol. Die Gabe von Endotoxin hatte jedoch weder Einfluss auf die Befindlichkeit noch auf die Gedächtnisleistung der Probanden.

Poster 83
Postergruppe 5


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