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Peripherphysiologische Korrelate vermeintlichen Wiedererkennens in einem bildhaften DRM-Paradigma

Baioui, A. und Ambach, W.
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg

Das Deese-Roediger-McDermott (DRM)-Paradigma ist eine verbreitete Methode zur Erforschung von Pseudoerinnerungen. Dabei geben Versuchspersonen häufig fälschlicherweise an, Stimuli ("Köderitems") wiederzuerkennen, die schematisch zu zuvor gesehenen Stimuluskategorien passen.
Die vorliegende Pilotstudie untersucht durch eine Kombination von DRM-Paradigma und Concealed Information Test (CIT), inwieweit sich peripherphysiologische Reaktionen und Reaktionszeiten zwischen tatsächlichem und vermeintlichem Wiedererkennen von Bildern unterscheiden.
60 Versuchpersonen nahmen in zwei Gruppen teil, wobei der Experimentalgruppe manipulierte Szenen (ohne Köderitems) präsentiert wurden. In anschließender Testphase wurden alle Versuchspersonen mit Bildausschnitten (Objekten) der Originalszenen konfrontiert. Dabei wurden Hautleitfähigkeit, phasische Herzrate, Atemkurvenlänge und Reaktionszeit erhoben.
Das eingesetzte szenisch-bildhafte Paradigma brachte DRM-typisches Antwortverhalten hervor (False-Memory-Rate: 39,5%). Hautleitfähigkeit, Atemkurvenlänge und Reaktionszeiten zeigten Unterschiede zwischen tatsächlichem und vermeintlichem Wiedererkennen, jedoch mit geringen Effektstärken.
Die Befunde dieser Pilotstudie bestätigen die Kombinierbarkeit von DRM-Paradigma und CIT und belegen die Eignung szenischen Bildmaterials. Folgestudien zu den psychophysiologischen Korrelaten von Pseudoerinnerungen und implizitem Wissen erscheinen vielversprechend.

Poster 54
Postergruppe 6


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