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Gammabandantworten und Objekterkennung - Miniatursakkaden oder "echte" Oszillationen?

Haßler, U. und Gruber, T.
Institut für Psychologie, Universität Osnabrück

Die bisherige Interpretation der induzierte Gammabandantworten (iGBA) im Elektroenzephalogramm (EEG) des Menschen als Signatur der Erkennung und Verarbeitung von Objekten wurde durch die Arbeit von Yuval-Greenberg et al. (2008) angezweifelt. Die Autoren zeigen einen Zusammenhang zwischen kleinen Augenbewegungen während der Fixation und der iGBA. Diese Miniatursakkaden generieren ein kurzes elektrophysiologisches Potential, welches sich im gemittelten EEG-Signal als iGBA manifestiert.
Für die hier vorliegende Arbeit wurde während einer Objekterkennungsaufgabe das EEG der Versuchspersonen gemessen. Dabei generierten bekannte Objekte eine höhere iGBA als Unbekannte.
Mittels der "Independent Component Analysis" (ICA) der ersten Ableitung des EEG-Signals konnten die durch Augenbewegung generierten Signalanteile vom übrigen Signal isoliert werden. Nach Subtraktion dieser Teile zeigt sich eine schmalbandige iGBA an posterioren Elektroden, d.h. eine "echte" Gammabandoszillation ist im EEG messbar. Nichtsdestoweniger konnte eine zusätzlich durchgeführte Eyetracking Studie zeigen, dass auch Miniatursakkaden bei der Objekterkennung eine Rolle spielen.

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