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Auditorisches Gedächtnis: Ein Vergleich zwischen Menschen und Staren

Zokoll, M. A.1, Naue, N.2, Herrmann, C. S.2 und Langemann, U.3
1Institut für Physik, Universität Oldenburg; 2Institut für Psychologie, Universität Magdeburg; 3Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Universität Oldenburg

Die Verarbeitung akustischer Signale bei Staren (Sturnus vulgaris) und Menschen wurde vergleichend betrachtet anhand des Verlaufs von Vergessensfunktionen des auditorischen Kurzzeitgedächtnisses in "delayed non-matching-to-sample" Experimenten. Eine Serie von identischen "Sample"-Stimuli und ein finaler "Test"-Stimulus, getrennt durch variable Zeitintervalle (1 bis 180.1 s), sollten als entweder gleich oder ungleich klassifiziert werden. Die Stimuli waren "einfache" Sinustöne und "komplexe" Starengesangsmotive. Es wurden einige Vorhersagen bezüglich der Gedächtnisleistung getestet: (1) Entgegen der Vorhersage, zeigte die Signalkomplexität keinen Effekt auf die Gedächtnisleistung. (2) Die Daten beider Spezies stützen die Vorhersage, dass das auditorische Gedächntis mit zunehmendem Zeitintervall schlechter wird. (3) Dagegen zeigen nur die Starendaten eine verbesserte Gedächtnisleistung mit wiederholter, verglichen mit einer einzelnen, Sample-Präsentation. (4) Bei Staren und Menschen wirkte sich die Größe des Unterschieds in der Salience zwischen Sample und Test positiv auf die Gedächtnisleistung aus, allerdings galt dies nur für Töne.

Symposium 29: Auf dem Weg zu ökologischer Validität: Zur Verarbeitung von Umweltgeräuschen
13.06.2009, 09:00-10:15
Seminarraum 11


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