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Oszillatorische Aktivität und EKPs bei einem visuellen Arbeitsgedächtnistraining von Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung

Haenschel, C.1,2,3, Prvulovic, D.2, Etzold, A.2, Bruehl, H.2, Pantel, J.2, Rodriguez, E.4 und Linden, D. E. J.1
1School of Psychology, University of Bangor; 2Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Frankfurt; 3Max-Planck Institut für Hirnforschung, Frankfurt; 4Universidad Catolica de Chile, Santiago, Chile

Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Nervensystems aufgrund von Lernprozessen neuronale Verbindungen zu modifizieren, ist bei Patienten mit Alzheimer'scher Krankheit pathologisch verändert. Ob dies bereits bei Personen mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (MCI ) der Fall ist, ist noch ungeklärt. Mit Hilfe von EEG-Messungen untersuchen wir die Effekte eines vierwöchigen visuellen Arbeitsgedächtnistrainings bei 20 Patienten mit MCI im Vergleich zu 20 gesunden Kontrollprobanden.
Die Verhaltensdaten zeigen, dass beide Gruppen nach dem Training signifikant weniger Fehler besonders in der schwierigen Bedingung machten. Die Analyse der EKPs zeigte eine Zunahme der visuellen N170 und eine Abnahme der P300 mit dem Training. Trainingseffekte auf die oszillatorische Aktivität zeigten sich besonders bei der Enkodierung und Aufrechterhaltung der Gedächtnisinhalte. Die Stärke dieser Trainingseffekte war zwischen den beiden Gruppen unterschiedlich.
Diese differentiellen neurophysiologischen Effekte zeigen, dass Patienten mit MCI und gesunde Probanden unterschiedliche Verarbeitungsstrategien bei visuellen Arbeitsgedächtnisaufgaben benutzen und dass diese durch ein Training differentiell modifiziert werden.

Poster 59
Postergruppe 5


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