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EKP-Studien zum syntaktischen Regellernen bei Säuglingen

Oberecker, R., Müller, J. L. und Friederici, A. D.
Max-Planck-Institut für Kognitions-und Neurowissenschaften

In den nachfolgenden Studien wird untersucht, ab wann in einem deutschsprachigen Umfeld aufwachsende Kinder in der Lage sind, syntaktische Regeln in einer für sie noch unbekannten Sprache (Italienisch) zu lernen. Hierfür wurde die Methode der ereigniskorrelierten Potentiale (EKP) genutzt. Während vier Lernphasen wurden vier und sechs Monate alten Kindern ausschließlich richtige Sätze dargeboten, in welchen das Auxiliar eine bestimmte Endung des nachfolgenden Verbs erforderte (z.B. la sorella sta bussando / la sorella puo bussare). Nach jeder Lernphase folgte eine Testphase, die sowohl richtige als auch falsche Sätze enthielt (z.B. la sorella sta bussare / la sorella puo bussando). Die Ergebnisse der Testphasen zeigten bei beiden Altersgruppen eine Positivierung in Reaktion auf die Verarbeitung der inkorrekten Satzbedingung im Vergleich zur korrekten. Die Ergebnisse dieser Studien legen den Schluss nahe, dass die Fähigkeit, nicht-benachbarte syntaktische Abhängigkeiten in einer unbekannten Sprache zu lernen, bereits sehr früh in der Entwicklung vorhanden ist.

Poster 63
Postergruppe 3


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