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Emotionale Sprache als Auslöser peripherphysiologischer Reaktionen

Pfitzinger, H. R.1 und Kaernbach, C.2
1Institut für Phonetik und digitale Sprachverarbeitung, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; 2Institut für Psychologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Ziel unserer Studie ist die Aufnahme und Evaluation emotionaler Sprachäußerungen für peripherphysiologische Experimente. 1996 sammelten Banse und Scherer 224 Äußerungen, bestehend aus zwei Logatomsätzen, dargeboten von zwölf Schauspielern in 14 verschiedenen Zielemotionen. 2005 sammelten Burkhardt et al. 300 Äußerungen geschauspielter emotionaler Sprache in sechs Basisemotionen Angst, Wut, Freude, Trauer, Ekel und Langeweile sowie Neutral von fünf weiblichen und fünf männlichen Schauspielschülern. Allerdings wurde für jeden Sprecher, oft auch für verschiedene Emotionen, die Signalaussteuerung nachjustiert, so daß die resultierende Signalamplitude die Emotion nicht widerspiegelt und trotzdem vereinzelt Verzerrungen oder Rauschen auftreten. In unserer Studie haben wir drei Zielsätze und sechs Zielemotionen von 22 Sprechern aufgenommen (3581 Äußerungen) und von insgesamt 110 Probanden hinsichtlich Emotionsklasse und Emotionsintensität bewerten lassen. So wurden 175 eindeutig und 50 ambivalent beurteilte Stimuli für anschließende Perzeptionsexperimente mit 42 Probanden und peripherphysiologische Untersuchungen mit 40 Probanden selektiert. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt dabei, daß sich mit Sprachstimuli emotionsspezifische peripherphysiologische Reaktionen evozieren lassen.

Symposium 16: Universelle Emotionen: Gesichter, Stimme, Worte und Tiervokalisationen
12.06.2009, 10:45-12:00
Seminarraum 10


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