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Veränderung der Handlungsüberwachung bei subklinischer Zwanghaftigkeit

Riesel, A., Kathmann, N., Kaufmann, C. und Endrass, T.
Humboldt-Universität zu Berlin

Handlungsüberwachungsdysfunktionen tragen zur Pathologie der Zwangsstörung bei. Zwangspatienten und Studenten mit subklinisch ausgeprägter Zwanghaftigkeit zeigen im EEG erhöhte Amplituden nach Fehlern (Ne/ERN) und teilweise auch nach richtigen Reaktionen (CRN). Ziel der Studie war es, Handlungsüberwachungsdysfunktionen bei Studenten mit subklinisch ausgeprägter Zwanghaftigkeit unter Beachtung von Aufgabenschwierigkeit zu untersuchen. Dazu wurde ein EEG von 19 hoch und 18 niedrig zwanghaften Studenten während der Bearbeitung eines Random-Dot-Kinematograms in vier Schwierigkeitsstufen abgeleitet. Die Schwierigkeitsvariation zeigt sich unabhängig von subklinischer Zwanghaftigkeit in der Ne/ERN aber nicht der CRN. Mit steigender Schwierigkeit wurden kleinere Ne/ERN-Amplituden beobachtet. Hoch zwanghafte Probanden zeigten anders als erwartet keine allgemeine Amplitudenerhöhung von Ne/ERN und CRN. Sie wiesen jedoch einen geringeren Amplitudenunterschied zwischen den beiden Komponenten auf, was als Hinweis für eine schlechtere Trennung zwischen falschen und richtigen Reaktionen bei subklinischer Zwanghaftigkeit interpretiert wird. Diese Ungenauigkeit könnten eine Grundlage für das Bedürfnis nach Wiederholung und Kontrolle bilden, welches für Zwanghaftigkeit typisch ist.

Poster 39
Postergruppe 3


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