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Die N300 bei emotionaler Prosodieverarbeitung: Einfluss von Lexikalität und Aufgabe

Garrido Vásquez, P. und Kotz, S. A.
Forschungsgruppe "Neurokognition von Rhythmus in der Kommunikation", Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig

Die N300, eine Negativierung im ereigniskorrelierten Potential (EKP), die ihr Minimum ca. 300 ms nach Stimulusonset erreicht, wird u.a. mit emotionaler Verarbeitung in Verbindung gebracht. Im folgenden Experiment haben wir geprüft, wie sich die N300 unter verschiedenen emotionalen Bedingungen verhält und welchen Einfluss die Lexikalität des Materials (lexikalisch vs. pseudo) und die experimentelle Aufgabe auf deren Modulation haben. Dazu hörten die Probanden Sätze in fünf emotionalen Kategorien (Ärger, Ekel, Angst, Freude und Neutral) und bearbeiteten eine emotionale oder lexikalische Entscheidungsaufgabe.
Die größte N300-Amplitude fand sich für Angst und die kleinste für Neutral, was für einen Arousaleffekt spricht. Für die Emotionsentscheidung war die Komponente kleiner als für die lexikalische, was nahelegt, dass die N300 auch durch Aufmerksamkeit moduliert wurde. Auf der Mittellinie gab es zudem eine Interaktion von Lexikalität mit Emotion, die die Annahme stützt, dass die N300 die Integration von Semantik und emotionaler Prosodie widerspiegelt.

Poster 126
Postergruppe 6


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