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Verarbeitung spektraler und zeitlicher Reizeigenschaften von Tiervokalisationen

Altmann, C. F., Gomes de Oliveira Junior, C. und Kaiser, J.
Institut für Medizinische Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main

In unserer alltäglichen Umwelt identifizieren wir natürliche Geräusche meist ohne größere Anstrengung. Zwei Eigenschaften natürlicher Reize sind für deren Identifikation von besonderer Bedeutung: Deren Spektralbereich und Amplitudenhüllkurve, also die Entwicklung der Schallintensität über die Zeit. Ziel dieser Studie war es, die Repräsentation dieser Reizeigenschaften im auditorischen Kortex zu untersuchen, um so Einsichten in die Verarbeitung natürlicher Reize zu gewinnen. Hierzu verwendeten wir ein fMRT-Adaptationsparadigma, bei dem Reizwiederholung zu einer Antwortreduktion in Arealen führt, die den wiederholten Reiz repräsentieren. Dabei präsentierten wir Paare von Tiergeräuschen nacheinander, wobei entweder a) der gleiche Reiz zweimal wiederholt wurde, b) Reize mit unterschiedlicher Amplitudenhüllkurve, c) Reize mit unterschiedlichem Spektralbereich oder d) komplett unterschiedliche Reize präsentiert wurden. Insbesondere für Änderungen des Spektralbereiches zeigten sich deutliche Adaptationseffekte in frühen auditorischen Arealen, definiert durch deren tonotope Eigenschaften. Zusammenfassend gelang es uns in dieser Studie den Anteil spektraler und zeitlicher Reizeigenschaften bei der Repräsentation natürlicher Reize voneinander zu differenzieren.

Symposium 29: Auf dem Weg zu ökologischer Validität: Zur Verarbeitung von Umweltgeräuschen
13.06.2009, 09:00-10:15
Seminarraum 11


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