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Ereigniskorrelierte Potenziale bei visuellen Reizen von Wunden

Schäfer, A., Leutgeb, V., Scharmüller, W. und Schienle, A.
Arbeitsbereich Klinische Psychologie, Universität Graz

Die Veränderung ereigniskorrelierter Potenziale im EEG (P300, LPP) bei Verarbeitung visueller affektiver Reize hängt im Wesentlichen von der induzierten Erregung ab. Studien zeigen aber auch, dass Bilder von Wunden zu veränderter Gehirnaktivität im Vergleich zu anderen, gleich erregenden Reizklassen führen.
Ziel dieser Studie war es, die differenzielle Verarbeitung visueller Reize von medizinischen Eingriffen anhand des EEG aufzuzeigen. Vierzig gesunde Probanden sahen dazu je 30 Bilder der Kategorien Ekel, Furcht, Wunde und Neutral.
Alle negativen Bildkategorien wurden vergleichbar erregend bewertet. Bei Wunden zeigte sich die größte P300 gefolgt von Ekel, Furcht und Neutral. Im LPP waren die Amplituden für Furcht und Wunde größer als die für Ekel gefolgt von Neutral. Quelllokalisationen (sLORETA) ergaben eine generelle Beteiligung des Inselkortex und ventraler visueller Areale für negative Reize.
Die Ergebnisse können nicht ohne Weiteres im Rahmen des Konzeptes zur motivierten Aufmerksamkeit erklärt werden, sondern deuten an, dass Wunden möglicherweise aufgrund der Körperbezogenheit differenziell verarbeitet werden.

Symposium 1: Neuronale Korrelate affektiver Verarbeitung
11.06.2009, 13:00-14:00
Hörsaal Nord


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