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Der Einfluss des Schlafs auf das Erinnern bzw. Wiedererkennen von nicht-semantischem Material

Grätsch, M., Pawlizki, A., Scherer, J. und Gais, S.
Allgemeine und Experimentelle Psychologie, LMU München

Ein positiver Einfluss des Schlafs auf die Gedächtniskonsolidierung wurde in den letzten Jahren von vielen Studien nachgewiesen. Es ist aber weiterhin offen, ob hier Unterschiede zwischen den verschiedenen Gedächtnisformen existieren. Das Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, welchen Einfluss die Art des Gedächtnisabrufs auf den Schlafeffekt hat. Hierzu lernten zwei Gruppen von Probanden Listen von non-semantischen Silbenpaaren. Nach der Lernphase folgte ein 12-h-Intervall in dem die Probanden entweder tagsüber wach blieben oder eine Nacht schliefen. Vor dem Abruf lernten die Probanden noch eine interferierende Silbenliste. Der Abruf erfolgte dann entweder als freies Erinnern mit Hinweisreiz (cued recall) oder über Wiedererkennen (recognition) in einer Multiple-Choice-Aufgabe. In der Cued-Recall-Aufgabe zeigte sich ein sehr deutlicher Schlafeffekt. Hier erinnerten die Probanden nach der Schlafphase doppelt so viele Silbenpaare wie nach der Wachphase (p = 0.001). Wurde dagegen der Recognition-Test verwenden, war kein Unterschied zwischen Schlaf- und Wachbedingung festzustellen (p > 0.85).

Poster 57
Postergruppe 3


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