Diese Seite drucken

Redeangst und Alkohol: Wirkungen auf den Schreckreflex

Antov, M. I., Erdmann, G. und Schmidt-Daffy, M.
Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, TU-Berlin

Die Modulation des Schreckreflexes wurde bislang kaum unter Sozialangst-Bedingungen untersucht. Im Experiment wurde geprüft:
(1) Ob sich während Redeangst (Antizipation einer Rede ohne Themakenntnis) eine Potenzierung des Schreckreflexes nachweisen lässt und, wenn ja
(2) Ob dieser Effekt durch eine geringe Dosis Alkohol (als einem Anti-Angst Pharmakon nach Gray) verhindert oder abgeschwächt wird.
47 männlichen Studenten wurde doppelblind Alkohol (0,4g/kg) oder Placebo verabreicht. Sie wurden entweder während der Antizipation einer Öffentliche Rede oder einer Nichtöffentlichen Rede (Kontrollbedingung) untersucht.
Eine Angstinduktion wurde anhand von Befindens- und vegetativen Maßen (EDR; Herzfrequenz; Blutdruck) gesichert. Alkohol wirkte subjektiv angstreduzierend.
Bei einer Kontrollaufgabe mit IAPS-Bildern zeigte sich eine affektive Schreckreflex-Modulation.
Die Antizipation der öffentlichen Rede (Redeangst) hatte keinen Effekt auf den Schreckreflex.
Alkohol bewirkte nur eine unspezifische Dämpfung der Schreckreflexamplitude.
Anders als bei der Antizipation von Schmerzreizen und bei aversiver Kontextkonditionierung ließ sich dem nach unter Redeangst keine Schreckreflex-Modulation nachweisen.

Poster 117
Postergruppe 3


Vorherige Seite: Links