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Die Bedeutsamkeit von bottom-up und top-down Einflüssen bei der Verarbeitung auditorischer Reize

Schadow, J.1,2, Lenz, D.1, Dettler, N.1, Fründ, I.1,3,4 und Herrmann, C. S.1,4
1Abteilung für Biologische Psychologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; 2Klinik für Psychiatrie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; 3Leibniz Institut für Neurobiologie, Magdeburg; 4Bernstein Gruppe für Computational Neuroscience, Magdeburg

Die Verarbeitung unserer komplexen akustischen Umwelt wird sowohl durch bottom-up als auch top-down Prozesse beeinflusst. In zwei Studien haben wir den Einfluss von Stimuluseigenschaften (bottom-up) auf die auditorische Verarbeitung untersucht. Diese bildeten die Grundlage für weitere Experimente, in denen der Einfluss von kognitiven Parametern (top-down) im Mittelpunkt stand. Dazu wurde oszillatorische EEG-Aktivität im Gamma-Band gemessen, da frühere Studien belegen konnten, dass Gamma-Oszillationen eine besondere Rolle bei einfachen perzeptuellen, aber auch kognitiven Verarbeitungsprozessen spielen.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die auditorische Gamma-Aktivität durch physikalische Reizeigenschaften, wie Lautstärke und Frequenz eines Tones, moduliert wird. Die Ergebnisse der folgenden Experimente weisen darauf hin, dass sich auch der Einfluss von Gedächtnis- und Erwartungsprozessen in einer erhöhten auditorischen Gamma-Band-Antwort widerspiegelt. Beispielsweise induzieren Umweltgeräusche, die im Langzeitgedächtnis repräsentiert sind, eine höhere Gamma-Band-Amplitude als unbekannte Geräusche ohne Langzeitgedächtnisrepräsentation.
Zusammenfassend scheinen auditorische Gamma-Oszillationen nicht nur Korrelate für bottom-up Prozesse zu sein, sondern spiegeln auch höhere kognitive Verarbeitungsprozesse wider.

Symposium 29: Auf dem Weg zu ökologischer Validität: Zur Verarbeitung von Umweltgeräuschen
13.06.2009, 09:00-10:15
Seminarraum 11


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