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Altersunterschiede in der Verarbeitung von begangenen und wahrgenommenen Fehlern: eine EKP-Studie

Ferdinand, N. K.1, Weiten, A.1, Mecklinger, A.1 und Kray, J.2
1Experimentelle Neuropsychologie, Universität des Saarlandes; 2Entwicklungspsychologie, Universität des Saarlandes

Das Erkennen von Fehlern spielt eine wichtige Rolle beim Wissenserwerb und ermöglicht es, Verhalten an unterschiedliche situative Anforderungen anzupassen. In dieser EEG-Studie wurden altersbedingte Veränderungen beim fehler-induzierten Lernen betrachtet und untersucht, ob Lernen aus begangenen und wahrgenommenen Fehlern eine Lernintention voraussetzt. Dazu bearbeiteten jüngere (18-27 Jahre) und ältere (64-75 Jahre) Probanden eine implizite bzw. explizite Sequenzlernaufgabe.
Ältere Erwachsene zeigten erwartungsgemäß im Vergleich zu jüngeren nur bei explizitem Lernen reduzierte Sequenzlernleistungen. Zudem fand sich bei Älteren in beiden Lernbedingungen eine gegenüber jungen Erwachsenen verringerte Negativierung (ERN/Ne) auf begangene Fehler (falsche Tastendrücke). Im Gegensatz zu jüngeren Probanden, die eine im Lernverlauf zunehmende N2b auf wahrgenommene Fehler (von der Sequenz abweichende Reize) aufwiesen, zeigte sich eine N2b bei älteren Erwachsenen nur in der Teilgruppe der implizit Lernenden, vermutlich aufgrund verminderter Arbeitsgedächtniskapazität und höherer Anforderungen in der expliziten Lernbedingung. Diese Ergebnisse sprechen für eine reduzierte Fehlerüberwachung im Alter, die auf einem beeinträchtigten Dopaminsystem basieren könnte.

Symposium 12: Elektrophysiologische Korrelate der Alterung des menschlichen Gehirns
12.06.2009, 09:00-10:15
Hörsaal Nord


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