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Elektrokortikale Korrelate statistischer Bildparameter

Löw, A., Weymar, M. und Hamm, A. O.
Institut für Psychologie, Universität Greifswald

Ereignis-korrelierte Hirnpotentiale werden durch semantische und emotionale Inhalte von visuellen Bildreizen moduliert. Andererseits ist die Funktion des visuellen Systems eng mit physikalischen Reizparametern (z.B. Helligkeit) verknüpft. Wir untersuchten den Einfluss verschiedener statistischer Bildparameter auf frühe und späte Komponenten des Elektroenzephalogramms. 12 Probanden betrachteten 1024 Bilder ("natural scenes"; 800 ms Dauer) während die kortikale Hirnaktivität mittels hochauflösendem EEG registriert wurde. Das Bildmaterial wurde anhand unterschiedlicher statistischer Bildparameter (z.B. Helligkeit, Kontrast, räumliche Frequenz, "Komplexität") in Quartile geteilt und für jedes Quartil das ereignis-korrelierte Potential gebildet. Erste Analysen zeigen, dass späte Komponenten ("late positive potential") von physikalischen Bildparametern weitestgehend unbeeinflusst sind. Demgegenüber wird das EEG über posterioren Ableiteorten in Zeitbereichen unter 300 ms nach Reizdarbietung durch verschiedene Parameter moduliert. Insbesondere die Komplexität (z.B. definiert über JPG-Dateigröße) eines Reizes beeinflusst das Hirnpotential : einfachere Reize weisen (beginnend ca. 150 ms nach Reizdarbietung) gegenüber komplexeren Reize eine relative Negativierung über occipito-parietalen Sensoren auf.

Poster 12
Postergruppe 6


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