Diese Seite drucken

EEG-Vigilanz und BOLD-Effekt

Olbrich, S., Mulert, C., Karch, S., Trenner, M., Leicht, G., Pogarell, O. und Hegerl, U.
Psychiatrische Universtiätsklinik, Leipzig; Psychiatrische Universitätklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München

Der Übergang vom Wachen zum Schlafen ist gekennzeichnet durch das Auftreten verschiedener spezifischer elektroenzephalographischer (EEG) Muster. In der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) kennzeichnen kortikale Areale mit kohärenter BOLD-Signalaktivität, sogenannte "resting-state networks", den Ruhezustand.
Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen verschiedenen mittels EEG erfasster Vigilanzstadien und der BOLD-Signalaktivität bei geschlosssenen Augen zu untersuchen.
Die Ergebnisse zeigten eine erhöhte BOLD-Aktivität in okzipitalen, frontalen, parietalen und temporalen kortikalen Gebieten und erniedrigte BOLD-Signalaktivität im Thalamus für niedrigere Vigilanzstadien (A2, A3, B1, B2/3) im Vergleich zum höchsten erfassten Vigilanzstadium (A1). Die Gebiete mit vigilanzabhängigen Veränderungen der BOLD-Signale zeigten eine hohe räumliche Übereinstimmung mit den resting-state networks. LORETA-Analyse der EEG-Quellen zeigte eine räumliche Übereinstimmung mit Gebieten okzipitaler BOLD-Signalveränderungen.
Verschiedene EEG-Vigilanzstadien sind assoziiert mit deutlichen BOLD-Signal Unterschieden. Daher scheint es wichtig, bei kognitiven Paradigmen im fMRT Vigilanzschwankungen zu kontrollieren, um aufgabenbezogene BOLD-Signal Veränderungen von unspezifischen, vigilanzbedingten BOLD-Signalveränderungen zu unterscheiden.

Symposium 3: Normale und gestörte Regulation der Vigilanz: Neuronale Korrelate und (pharmako)therapeutische Ansätze
11.06.2009, 13:00-14:00
Seminarraum 11


Vorherige Seite: Links