Diese Seite drucken

Vorhersage intraindividueller Herzratenveränderungen durch Einzeltrial-ERP-Magnituden: Kardio-elektroenzephalographische Kovarianz-Spuren

Mueller, E. M., Ahrens, B., Stemmler, G., Zangl, M. und Wacker, J.
Fachbereich Psychologie, Philipps-Universität Marburg

Feedback führt zu Veränderungen in der Herzrate(HR) und evoziert ereigniskorrelierte EEG-Potentiale (ERP). Der funktionale Zusammenhang dieser beiden Phänomene wurde mittels intraindividueller Korrelationen zwischen Einzeltrial-ERP-Magnitude und Einzeltrial-HR-Veränderungen für verschiedene Lags (sowohl im ERP als auch im Kardiotachographen) untersucht. Das Ergebnis kann als Kardio-Elektroenzephalographische-Kovarianz-Spur (cardio-electroencephalographic covariance trace; CECT) dargestellt werden. Eine CECT visualisiert die Höhe intraindividueller ERP-HR-Korrelationen als eine Funktion der ERP-Lags bei Konstanthaltung eines HR-Lags. In der vorgestellten Studie nahmen N=31 Probanden an einer Glücksspielaufgabe teil, während EEG und EKG aufgezeichnet wurden. CECTs zeigten, dass frontozentrale EEG-Magnituden 200-400ms nach Feedback HR-Veränderungen 2-5 Sekunden später vorhersagen konnten. Dieser Effekt war über Probanden hinweg replizierbar (p<.00001) und blieb stabil bei Kontrolle möglicher Einflüsse von Habituation und Atmung. Weiterhin korrelierte die Höhe intraindividueller ERP-HR Korrelationen interindividuell mit Ängstlichkeitsmaßen. Die Ergebnisse erlauben somit Einblicke in temporale Aspekte kortiko-viszeraler Kommunikation und können beispielsweise zur Untersuchung von Besonderheiten in der neuroviszeralen Kopplung bei hoher Ängstlichkeit herangezogen werden.

Poster 131
Postergruppe 5


Vorherige Seite: Links