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Elektrokortikale Korrelate erfolgreicher Emotionsregulation bei Spinnenphobikerinnen: eine EEG-Studie zur Expositionstherapie

Leutgeb, V., Schäfer, A. und Schienle, A.
Karl-Franzens Universität Graz

EEG-Studien zeigen bei PhobikerInnen erhöhte Amplituden der P300 und des Late Positive Potential (LPP) während der Exposition an phobierelevante Materialien. In dieser Studie wurde untersucht, ob sich dies bei Spinnenphobikerinnen durch erfolgreiche Kognitive Verhaltenstherapie ändert.
Fünfundvierzig spinnenphobische und 20 nicht-phobische Frauen betrachteten während zweier EEG-Aufzeichnungen Spinnenbilder. Ein Teil der Phobikerinnen erhielt zwischen den EEG-Sitzungen eine Gruppen-Expositionstherapie, während die anderen zunächst unbehandelt blieben. Es wurden die Amplituden der P300 (340-500 ms), des early window LPP (550-770 ms) und des late window LPP (800-1500 ms) analysiert.
Phobikerinnen zeigten beim erstmaligen Betrachten der Spinnenbilder erhöhte Amplituden der P300 und des early LPP, was für die affektive Bedeutsamkeit von Spinnen und eine Aufmerksamkeitslenkung spricht. Der Therapieeffekt bestand aus einer Erhöhung der fronto-zentralen Amplituden des late window LPP beim Betrachten der Spinnenbilder. Dieses Ergebnis kann als Korrelat erfolgreicher Emotionsregulation und als Hinweis darauf, dass Kognitive Verhaltenstherapie über die Korrektur verzerrter Kognitionen wirkt, gedeutet werden.

Symposium 1: Neuronale Korrelate affektiver Verarbeitung
11.06.2009, 13:00-14:00
Hörsaal Nord


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