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Endokrine und psychische Stressreaktion in einer simulierten Anästhesie-Notfallsituation

Keitel, A.1, Ringleb, M.1, Schwartges, I.2, Weik, U.3, Picker, O.2, Deinzer, R.3 und Stockhorst, U.1,4
1Institut für Klinische Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie, Universität Düsseldorf; 2Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf; 3Institut für Medizinische Psychologie, Universität Giessen; 4Institut für Psychologie, Allgemeine Psychologie II und Biologische Psychologie, Universität Osnabrück

Zum Training kritischer Zwischenfälle in der Anästhesiologie werden zunehmend sog. Full-Scale-Simulatoren eingesetzt. Unklar ist, ob simulierte Zwischenfälle psychische und endokrine Stressreaktionen hervorrufen, die ggf. mit der medizinischen Leistung interferieren. In der vorliegenden Studie wurde erstmals die Stresshaftigkeit einer simulierten Anästhesie-Notfallsituation mit Kammerflimmern (SIM) mit einem Standardlaborstressor (LS) und einer Ruhebedingung (RB) verglichen (Faktor Treatment). 34 Medizinstudenten (16 Frauen, 18 Männer) mit Wahlfach Anästhesie durchliefen gegenbalanciert LS, SIM und RB. Die Stressreaktion wurde mehrfach über visuelle Analogskalen (VISA) und Speichelcortisol erfasst. Die medizinische Leistung wurde in einer 10-minütigen Reanimationsphase erhoben. LS und SIM induzierten einen Anstieg der psychischen Belastung (VISA-Item "gestresst": Treatment x Zeitpunkt, p<0.01), insbesondere im SIM (dLS-SIM=-0.69) und einen Cortisolanstieg (Treatment x Zeitpunkt p<0.01), mit geschlechtsspezifischen Unterschieden bezüglich LS und SIM (Treatment x Zeitpunkt x Geschlecht, p<0.05). Die medizinische Leistung war nicht mit dem Cortisolanstieg im SIM, aber positiv mit dem Cortisolanstieg im LS (p<0.01) korreliert. (DFG STO 323/2-1)

Poster 73
Postergruppe 1


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