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Hör auf, ärgerlich zu schauen! Neuronale Aktivität auf Beginn und Ende emotionaler Gesichtsausdrücke

Mühlberger, A., Wieser, M. J., Gerdes, A. B. M., Frey, M. C. M., Weyers, P. und Pauli, P.
Institut für Psychologie, Universität Würzburg

Photos emotionaler Gesichtsausdrücker induzieren emotionale Reaktionen und neuronale Aktivität in emotionsverarbeitenden Gehirnarealen. Im täglichen Leben aber treten Emotionsausdrücke in einem dynamischen Kontext auf, durch den deren Bedeutung moduliert. Die Veränderung hin zu einem freudigen sowie weg von einem ärgerlichen Gesichtsausdruck sollte Annäherungszentren aktivieren, eine Veränderung hin zu einem ärgerlichen oder weg von einem freundlichen Ausdruck hingegen Vermeidungszentren. Wir verwendeten mit Poser 5 Software generierte Videoclips mit dynamischem Beginn oder Ende von freundlichen oder ärgerlichen Gesichtsausdrücken. Die Clips waren 1.7 s lang und wurden in Blöcken von jeweils 30s dargeboten. 22 Probanden (10 Frauen und 12 Männer) wurden untersucht. Es zeigte sich, dass Veränderungen weg von ärgerliche und hin zu freundlichen Gesichtsausdrücken insbesondere das linke Striatum (Putamen) und dass Veränderungen weg von freundlichen und hin zu ärgerlichen Gesichtsausdrücken die Amygdala beidseitig und die linke Insula verstärkt aktiviert. Dies zeigt die besondere Bedeutung der spezifischen Dynamik für die Verarbeitung von Gesichtsausdrücken.

Symposium 24: Verarbeitung emotionaler Stimuli im menschlichen Gehirn
12.06.2009, 16:45-17:45
Hörsaal Nord


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