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Die automatische Repräsentation lang andauernder Schalle erfordert die saliente Segmentierung des akustischen Inputs

Weise, A.1, Grimm, S.2, Müller, D.1 und Schröger, E.1
1Institut für Psychologie I, Universität Leipzig; 2Faculty of Psychology, University of Barcelona, Spain

Verschiedene Befunde zeigten, dass die automatische Repräsentation reiner Sinustöne auf deren initiale 300 ms beschränkt ist. Die Segmentierung dieser Töne durch eine saliente Transiente (Rauschen, Lücke) kann die zeitliche Begrenzung der automatischen Repräsentation überwinden. Die Mismatch-Negativity-(MMN)-Komponente des ereigniskorrelierten Potentials stellt einen Indikator für automatische Gedächtnisrepräsentationen dar. Sie wird immer dann ausgelöst, wenn der aktuell eintreffende Schall eine Regelverletzung zum zuvor eingetroffenen Schall darstellt. Die aktuelle Studie untersucht, ob die saliente Segmentierung des akustischen Inputs für die automatische Repräsentation notwendig ist. Diese Hypothese wurde in verschiedenen Bedingungen unter Nutzung von in der Frequenz ansteigenden Tönen (I) ohne segmentierendes Ereignis, (II) mit einem nicht-salienten Plateau (kurze Sequenz mit konstant bleibender Frequenz), oder (III) mit einem salienten Rauschen getestet. Die MMN wurde nur auf regelverletzende Töne ausgelöst, die durch ein Rauschen segmentiert waren. Dies lässt schlussfolgern, dass die saliente Segmentierung des akustischen Inputs für die automatische Repräsentation langer Schalle notwendig ist.

Poster 7
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