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Zusammenhang von Arbeitsbedingungen und Gesundheit bei Schulleiterinnen und Lehrerinnen an Grundschulen

Spitzer, S. und Seibt, R.
Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin, Technische Universität Dresden

Es wurde der Zusammenhang von Arbeitsbedingungen und Gesundheitszustand bei 34 Schulleiterinnen (SL) im Vergleich zu 103 Lehrerinnen (LE) (Durchschnittsalter: 52±6 vs 48±7 Jahre) mittels arbeitsmedizinisch-psychologischem Screening-Verfahren (u.a. Berufsanamnese, Gesundheitsdiagnostik mit Indikatoren für kardiopulmonales System, Bewegungssystem, Sinnesorgane, geistig-mentale Funktionen, sozial-emotionale Aspekte, kardiovaskuläre Risikofaktoren, Beschwerden, Erkrankungen, Erholungsunfähigkeit, Burnout-Risiko, arbeitsbezogenes Aufwand-Anerkennungs-Verhältnis (ERI)) untersucht.
Erwartungsgemäß unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen zwischen SL und LE signifikant: SL sind meist vollzeitbeschäftigt (91%), LE meist teilzeitbeschäftigt (89%). SL arbeiten durchschnittlich 58±15, LE 45±12 Stunden/Woche. Es wurden weder für den körperlichen und psychischen Gesundheitszustand noch das ERI-Ratio, Kohärenzgefühl und Erholungs-unfähigkeit signifikante Berufsgruppenunterschiede gefunden. Die Arbeitszeit zeigte zu Be-rufsbelastungen (r: .40-.74) hohe, zum Gesundheitszustand (r=.00 bis .16) und Personenmerkmalen (r= .02 bis -.30) geringe Zusammenhänge.
Trotz höherer beruflicher Belastungen weisen SL im Trend einen günstigeren Gesundheitszustand als ihre LE auf. Demnach scheint nur ein geringer Zusammenhang zwischen Ar-beitsbedingungen und Gesundheit zu bestehen, d.h., Personenmerkmale sind für präventive Maßnahmen stärker zu beachten.

Poster 77
Postergruppe 5


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