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Anterior-cinguläre Morphologie und Neurokognition: Störung bewusster Kontrollprozesse in einem maskierten Stroop Experiment

Huster, R. J.1,3, Bruchmann, M.1, Enriquez-Geppert, S.1,3, Konrad, C.2,3 und Pantev, C.1
1Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse, Universität Münster; 2Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster; 3Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), Universität Münster

Der anteriore-cinguläre Kortex (ACC) zeigt einen hohen Grad an neuroanatomischer Variabilität, die sich beispielsweise anhand der lokalen Fissurisation erfassen lässt. Frühere Studien belegen, dass sich Unterschiede in der Fissurisation des ACC im Verhalten und der Hirnaktivität widerspiegeln. Um die kognitiven Prozesse zu spezifizieren, die für funktionelle Unterschiede relevant sind, wurden Probanden mit einem hohen und einem geringen Ausmaß anterior-cingulärer Fissurisation mittels des Elektroenzephalogramms untersucht. Beide Probandengruppen bearbeiteten eine Stroop Aufgabe in der kontrollierte Verarbeitungsprozesse durch Farbmaskierung graduell gestört wurden. Probanden mit einem hohen Grad lokaler Fissurisation zeigten geringere Interferenzeffekte gemessen an der Reaktionszeit. Gleichzeitig blieben Unterschiede zwischen den Probandengruppen bezüglicher der Fehlerraten aus. Ereigniskorrelierte Potentiale legen nahe, dass die Variation im Verhalten auf Unterschiede in der Handlungsüberwachung zurückzuführen ist. Somit belegen Hirnaktivität und behaviorale Daten Unterschiede in der kognitiven Verarbeitung, welche mit der Neuroanatomie des ACC assoziiert sind. Diese Befunde sind zudem nicht durch einen Schnelligkeits-Genauigkeits-Konflikt erklärbar.

Poster 36
Postergruppe 6


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