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Auditive Aufmerksamkeit: Implizite zeitliche und räumliche Erwartungen beeinflussen die Zielreizverarbeitung im Hörsystem

Rimmele, J.1,2, Jolsvai, H.1 und Sussman, E.1
1Department of Neuroscience, Albert Einstein College of Medicine, NY; 2Institut für Psychologie I, BioCog - Kognitive einschl. Biologische Psychologie, Universität Leipzig

Mechanismen räumlicher und zeitlicher Aufmerksamkeit im Hörsystem wurden unter Verwendung impliziter Erwartungen untersucht. Ein sich gleichmäßig bewegender Ton wurde zeitweilig von einem weißen Rauschen verdeckt und erweckte so Erwartungen bezüglich des Zeitpunktes und des Ortes des Wiedererscheinens. Erwartungen wurden in vier Bedingungen variiert: zeitliche und räumliche Erwartungen; nur zeitliche Erwartungen; nur räumliche Erwartungen; keine Erwartungen. Während die Teilnehmer eine "Go/No-Go Aufgabe" bearbeiteten, wurden ereigniskorrelierte Potentiale abgeleitet.
Zeitliche und räumliche Erwartungen beeinflussten frühe (N1) und spätere (N2) Zielreizverarbeitung unabhängig voneinander. Späte aufgabenbezogene Verarbeitung (P3) wurden nur durch kombinierte zeitliche und räumliche Erwartungen modifiziert. Ausschließlich zeitliche Erwartungen erhöhten die Präzision und beschleunigten die Zielreizerkennung. Unsere Ergebnisse stützen die Annahme einer zentralen Rolle zeitlicher Aufmerksamkeit im Hörsystem und geben Evidenz für separate aber nicht gänzlich unabhängige Mechanismen zeitlicher und räumlicher Aufmerksamkeit. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit der Annahme teilweise universal und teilweise funktionsspezifisch arbeitender Netzwerke zeitlicher und räumlicher Aufmerksamkeit.

Poster 2
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