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Der Einfluss antizipativer Prozesse auf die Nahrungsaufnahme

Friedrich, M.1, Wilms, B.1,3, Schultes, B.2,3, Born, J.1 und Hallschmid, M.1
1Institut für Neuroendokrinologie, Uni Lübeck; 2Medizinische Klinik I, Uni Lübeck; 3Interdisziplinäres Adipositaszentrum, Kantonsspital St. Gallen

In der Regulation des menschlichen Essverhaltens spielen kognitive Prozesse eine entscheidende Rolle. In einer gegenwärtig laufenden Studie untersuchen wir den Einfluss antizipatorischer Prozesse auf neuroendokrine und psychologische Komponenten der Nahrungsaufnahme. Sechzig Versuchspersonen werden vier Gruppen zugeordnet. Zwei Gruppen (A und B) erhalten die Information, ad libitum von einem umfangreichen Frühstücksbüffet essen zu dürfen, 2 weiteren Probandengruppen (C und D) wird mitgeteilt, dass sie nüchtern bleiben müssen. Der induzierten Antizipation entsprechend (A) oder zuwiderlaufend (C) erhalten die Probanden das Frühstück oder müssen überraschend (B) oder wie antizipiert (D) nüchtern bleiben. Erhoben werden die Nahrungsaufnahme und -zusammensetzung sowie neuroendokrine Parameter der Ingestion. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei antizipierter Nahrungsaufnahme im Vergleich zu fehlender Erwartung Hunger, Ghrelinkonzentration und Nahrungsaufnahme ansteigen, während das Ausbleiben erwarteter Ingestion mit einer Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse verbunden ist. Dies deutet auf eine wichtige Funktion antizipativer Prozesse für die Vorbereitung und Umsetzung der Nahrungsaufnahme beim Menschen hin.

Poster 33
Postergruppe 3


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